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Argonnen

Das Moreau-Lager im Argonnerwald

Moreau-Lager
Das Moreau-Lager

Das Moreau-Lager war ein Truppenlager am Rande der westlichen Argonnen. Die beiden Lagerteile Moreau-West und -ost sind durch die Straße Binarville – Vienne le Château getrennt. Der westliche Teil ist heute als Freilicht-Museum ausgebaut.


Moreaulager
Moreau-Lager
Das restaurierte Lager

Nach einigen Wochen an der Front wurden die deutschen Truppen in Truppenlager zurückgenommen. Hier konnten sie sich für einige Tage ausruhen, sich duschen, entlausen und ihre Waffen, Ausrüstung und Uniform wieder in Ordnung bringen. Zur Zerstreuung und um aufkommende Langeweile zu beseitigen, wurden oftmals Sport- und Gesangsfeste, Bierabende und andere Freizeitaktivitäten durchgeführt.

Moreau-Lager
Das Hüttenlager in der Moreau-Schlucht


Der östliche Teil ist im Dickicht des Waldes verschwunden und es sind kaum noch Spuren erhalten. Lediglich die Trassen der Feldbahn sind mit ewas Glück noch zu erkennen.

Moreau-Lager
Moreau-Lager
Die Feldbahntrasse
Das Moreau-Lager heute


1997 begannen Mitglieder des Comité Franco Allemand nach Genehmigung der Arbeiten durch das Office National de Foret mit der Freilegung und Restaurierung der Anlage.
In 2004 konnte der Zugang zur unterirdischen Stollenkaserne freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Das Lager bietet die Möglichkeit viele Aspekte des Alltagslebens der Soldaten anzutreffen. Es sei hier erlaubt die  beherzten und tüchtigen ehrenamtlichen Helfer einmal zu würdigen, die seit Jahren, Woche für Woche mit Schaufel, Hacke, Schubkarre oder Hammer zupacken, um diesen Ort zu restaurieren und für das Publikum sicher zu machen.

An dieser Stelle danken wir dem Comité Franco Allemand für seine freundliche Unterstützung beim Erstellen dieses Artikels.




Besichtigungen sind nur mit Führung möglich.

Kontakt: Maison du Pays d’Argonne
Rue Saint Jacques
51800 Vienne Le Château
Tel: 03.26.60.49.40
mpa [at] argonne [dot] fr


Historische Erwähnungen

Erwähnt wird das Moreau-Lager in der Regimentsgeschichte des Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 83 aus Kassel:

Das Moreau-Lager lag etwa 1 km hinter der Kampfstellung, in einem Waldtale beiderseits der Straße Binarville – Vienne-Le-Château. An dem steilen, feindwärts gelegenen Hang lagen die Unterstände. Die weißen Stein- und Sandsackaufbauten gaben der ganzen Anlage das Aussehen eines Weinbergs mit seinen weiß getünchten Außenwänden. Viele Treppen führten zu den höher gelegenen Einbauten. Die Offiziersunterstände waren für 2 bis 6 Mann berechnet und enthielten Wohn- und Schlafraum. Die Räume für die Mannschaften waren entsprechend größer und faßten 8, 10, 12 Personen, einer sogar 42. In ihnen waren die Schlafstätten meist in 2 Etagen angebracht. Zwischen den Trennungshölzern der einzelnen Lager waren Drähte maschig gespannt, die die Stelle der Sprungfedermatrazen vertraten und so ein angenehmes Lager schufen. Mächtige Hölzer trugen den Aufbau, damit die schwere Deckung nicht einfiel, besonders dann nicht, wenn eine Granate aufschlug. Vor den einzelnen Unterständen waren laubenartige Vorbauten  oder doch Vorplätze mit Tisch und Bank, wo die Krieger im Sonnenglanz ihr Pfeifchen rauchten oder an die Lieben daheim ihre Briefe schrieben. Auf Leinen, von Baum zu Baum oder über die Vorplätze gespannt flatterten im Wind die frisch gesäuberten Wäscheteile. An dem klaren Bergwasser, das über die Talsohle rieselte, sah man jeden Morgen die Helden stehen und sich, bis auf die Hüften entblößt, den müden Körper erfrischen oder aber die schweißgetränkte Wäsche reinigen. Eine Kantine sorgte neben der Küche für die Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse der Lagerbewohner. So ziemlich alle Wohnungen hatten Namen; überwiegend waren die Namen der holden Weiblichkeit vertreten. Zu natürlich; denn ans Lieb daheim dachte doch der Krieger am Liebsten…
…Im Moreautal befanden sich bachaufwärts das Beaumontlager, Moreaulager-West und -Ost, Lager Conzquelle und Lager Charlottental.

Anmerkung: Interessanterweise fehlt das Kompanie-Lager zwischen dem Moreau-Lager und Beaumont-Lager.

Moreau-Lager
Feldpostkarte


Westlich des Moreaulager-West stand ein elektrisches Kraftwerk. Hier endete auch ein Abzweig der Argonnenbahn. Östlich des Moreaulager-Ost verzweigte die Argonnenbahn in Richtung Lager Charlottental und Lager Toter-Mann. Das Gleis wurde durch einen kleinen Stollen unter der Straße her geführt.
Im Moreaulager-Ost nannte sich ein Lagerabschnitt Pionierlager.

Einrichtungen des Moraulager-West im Weltkrieg (heute teilweise sichtbar):
Pferdestall
Küchen
Kantine
Bade- und Entlausungsanstalt
Lichtzentrale
Brigade-Gefechtsstand
Verbandsraum
Brunnen
Latrine

Einrichtungen des Moraulager-Ost im Weltkrieg
Wache
Küche
Munitions-Depot (Handwaffen)
Stinkraum


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Verdun - In der Stadt

Die Zitadelle von Verdun

Schon im frühen Mittelalter war Verdun eine befestige Stadt an der wichtige Handelsrouten entlangliefen. Durch den Vertrag von Chambord fällt die Stadt Verdun 1552 an den König von Frankreich, Heinrich II. Der Bau der Zitadelle in Verdun begann schon 1567 nach der Bastionsbauweise auf dem Saint-Vanne-Felsen, erstreckte sich aber über mehrere Jahrhunderte bis zu seiner Fertigstellung. Der Festungsbaumeister Vauban (1633 – 1707), gestaltete den Bau weiter und noch Mitte des 19. Jahrhunderts arbeitete man nach seinen Plänen.

Luftbild der Zitadelle von Verdun oben im Bild


Nach dem die Preußische Besatzungsmacht nach dem Deutsch – Französischem Krieg 1870/71, im Jahr 1873 die Zitadelle verließ, wurden die Arbeiten, allerdings unterirdisch, zur Verstärkung weiter fortgesetzt. In den Jahren 1890 und 1893 wurden unter Kommandant Guinot 4 km unterirdische Gänge angelegt. 1914 wurden 4 Horchstollen angelegt und mit dem Stollensystem verbunden. Im dritten Kriegsjahr wurden Bäckereien geschaffen, Telefonzentralen, Lagerräume, Aufenthaltsräume und vieles mehr eingerichtet, um das Leben und Arbeiten zu erleichtern. Nun war Platz für mehrere tausend Menschen, unterschiedliche Quellen sprechen von 5000 – 10000 Personen.

Zitadelle
Der neu gestaltete Eingang zur Zitadelle

Hinweise für Besucher

Heute dient ein Teil der Zitadelle als Museum. Im Juni 2021 sorgte die unterirdische Zitadelle von Verdun für ein großes Ereignis, als sie ihre Pforten mit einem völlig neu gestalteten Rundgang öffnete. Drei Bereiche sollen den Besucher um ein Jahrhundert zurückversetzen.
In jedem Fall ist der neu gestaltete Eingangsbereich um Welten freundlicher gestaltet als der vorherige Besucherempfang.
Ein Film begleitet von Informationstafeln soll die Besucher in das Thema einstimmen. Im Anschluss folgt eine Rundfahrt mit den bereits vorher vorhandenen ferngesteuerten Wagen. Diese Rundfahrt wird nun durch VR(Virtual Reality)-Brillen begleitet. Nach der Rundfahrt sollen weitere Informationstafeln den Besuch abschließen.

Gruppen sollten auf jeden Fall reservieren. Achtung: In der Zitadelle sind es ganzjährig nur 8° C.
Homepage mit weiteren Informationen

Weitere Eindrücke von der Zitadelle

Der Eingang zum Kasernenbereich der Zitadelle. Mittlerweile wird dieser nicht mehr genutzt.
Zitadelle
Porte de France – ein Teil der Stadtbefestigung nah der Zitadelle
Zitadelle
An vielen Stellen ist die Zitadelle in das Stadtbild einbezogen worden.

Historische Ereignisse in der Zitadelle

Am 13. September 1916 wird in ihren Gewölben die Stadt mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ausgezeichnet und ihr das Kriegsverdienstkreuz verliehen.

Schon 1916 schlägt der Präsident des Souvenir Francais aus Rennes vor, dass ein unidentifizierter französischer Soldat im Panthéon bestattet werden soll. Der anschliessende Gesetzesentwurf wird einstimmig duch die Nationalversammlung beschlossen und der Bestattungsort geändert: Arc de Triomphe de l’Ètoile in Paris

Die Richtlinien sehen vor, dass in jedem der festgelegten Frontabschnitte: Flandres, Artois, Somme, Marne, Chemin-de-Dames, Champagne, Verdun, Lothringen und Elsaß ein nicht identifizierter französischer Soldat exhumiert wird. Am 09. November 1920 werden die Särge nach der Zitadelle von Verdun transportiert. Aber nur acht Särge kommen an, da bei einem der Särge Zweifel aufkommen.

Am nächsten Tag überreicht André Maginot, Minister für Pensionen und Kriegshilfe, Auguste Thin, einem jungen Obergefreiten des Regiment d’Infanterie 132, der zuvor dazu bestimmt wurde den unbekannten Soldaten auszuwählen, einen Blumenstrauß mit den Worten: “Soldat, Sie werden diesen Blumenstrauß auf einen der acht Särge ablegen, derjenige ist dann der unbekannte Soldat (…). Dies ist die höchste Würdigung und sie ist nicht zu hoch, wenn es sich um den handelt, dessen anonymes Opfer und dessen übermenschlicher Mut das Vaterland, die Rechte und die Freiheit gerettet hat.”
Der junge Soldat bleibt vor dem 6. Sarg stehen, er zählte die Zahlen seines Regiments zusammen – Regiment d’Infanterie No. 132.

Der nun auserwählte Leichnam findet seinen Platz als „Unbekannter Soldat Frankreichs” unter dem Arc de Triumph.
Die übrigen sieben Gefallenen werden auf dem Französischen Soldatenfriedhof Faubourg – Pavé in Verdun unter dem Hochkreuz bestattet. Zunächst war eine Bestattung in der Krypta des Siegesdenkmals geplant gewesen. Dieser Plan zur Bestattung wurde jedoch verworfen.

Verdun
Die Zitadelle im Grün versunken

Der Park der Marschälle

Ein Weg durch den Park der Marschälle, der an die Zitadelle im Südwesten anschließt, führt an den hohen Umwallungen der Befestigung vorbei. Sie werden flankiert von 16 Statuen französischer Marschälle aus der Zeit Napoleons I. bis zum Ersten Weltkrieg.

Park der Marschälle

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Verdun - Östlich der Maas

Das Beinhaus von Douaumont

Das Beinhaus oder Ossuaire de Douaumont liegt inmitten des Schlachtfeldes, zwischen dem Fort Douaumont und dem Thiaumont-Rücken. Diese Gedenkstätte liegt unweit der einstigen Thiaumont-Ferme (Bauernhof) und beherbergt heute im Inneren die sterblichen Überreste von 130.000 nicht identifizierten Soldaten, die nach dem Krieg auf den Schlachtfeldern östlich und westlich der Maas geborgen wurden.

Gebeinhaus
Das 2014 neu restaurierte Gebeinhaus

Die Initiative zum Bau eines Gebeinhauses ging von Monsignore Ginisty, dem Bischof von Verdun, aus. Er war entsetzt, dass Sammler nicht nur Helme, Waffen und Munitionsteile, sondern auch Knochen und Schädel sammelten und gewinnbringend veräußerten. So scharrte er einige Getreue um sich und begann die Überreste der Gefallenen zunächst in einer Holzbaracke zu sammeln. Später begann er frankreichweit Spenden für das Beinhaus zu sammeln. Bereits am 20. August 1920 erfolgte die Grundsteinlegung. Die Fertigstellung und Eröffnung dauerte jedoch wegen finanzieller Schwierigkeiten bis 1929.

Die Kapelle ist einfach und schlicht gehalten. Auf dem Altar der Kapelle sind drei Namenstafeln mit etwa 100 vermissten französischen Feldgeistlichen angebracht.
Der 46 m hohe Turm ist in der Form einer Granate erbaut, indem sich auch ein kleines Museum und ein Filmvorführraum im Untergeschoss befinden. Vom Turm aus lässt sich das Schlachtfeld in alle Richtungen überblicken. Der Kreuzgang ist in die geografischen Abschnitte der Schlacht eingeteilt. In jedem Wandbogen stehen die Namen zweier Abschnitte des Schlachtfeldes von Verdun. “Die Flamme der Erinnerung” brennt an Gedenktagen auf den vorgesehenen Plätzen. Im Innern des Kreuzgangs stehen die Namen vermisster oder gefallener französischer Soldaten auf den von ihren Familien gestiftete Steinen. Ebenso finden sich dort gespendete Steine von unterschiedlichsten französischen Veteranen- bzw. Kriegervereinigungen. Außen auf den Wandbögen stehen die Städte Frankreichs, die sich mit Spenden am Aufbau des Gebeinhauses beteiligt haben.
Von außen kann man die Knochen durch Panzerscheiben lagern sehen: Meter um Meter Gebein, staubige Knochen, Ellen, Schädel, Beckenschaufeln, kleine Knöchelchen, Wirbel, zahllos, unzählbar, Tausende und Abertausende Tote, namenlos.

Das Gebeinhaus von Douaumont in der großen Politik

Bis zum 29. Mai 2016 gab allerdings hier keinen Hinweis darauf, dass es sich um die Überreste von Franzosen und Deutschen handelte. Bei gemeinsamen Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident François  Hollande haben beide nun eine Tafel eingeweiht, die dieses Totenhaus zu einem gemeinsamen macht: “Hier ruhen die Überreste deutscher und französischer Soldaten”.

Hier bekräftigten auch in der Vergangenheit am 22. September 1984 der Präsident der französischen Republik François Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl mit einer Geste der Versöhnung die deutsch – französische Freundschaft. Eine Gedenkplatte vor dem Beinhaus erinnert an die einzigartige Zusammenkunft: „Wir haben uns versöhnt. Wir haben uns verständigt. Wir sind Freunde geworden.” 
Noch nie vorher hatten sich der französische Staatspräsident und der deutsche Bundeskanzler auf den Schlachtfeldern zum gemeinsamen Gedenken getroffen.
Die erste Station des Besuchs war die deutsche Kriegsgräberstätte Consenvoye, nördlich von Verdun. Mit Mitterrand betrat zum ersten Mal ein französischer Staatspräsident eine deutsche Kriegsgräberstätte in Frankreich. 

 Seit dem 09. Februar 2014 findet sich dort auch ein erster deutscher Name: Peter Freundel, +28. Mai 1916 (Bayerisches 12. Infanterie-Regiment).

Website des Gebeinhauses

Öffnungszeiten:
Aufgrund der aktuellen Lage bitte auf die Website des Gebeinhauses bezüglich Öffnungszeiten, Ticketbuchung und Führungen schauen.
Gebeinhaus
Das provisorische Gebeinhaus um 1920
Gebeinhaus
Francois Mitterand und Bundeskanzler Helmut Kohl vor dem Gebeinhaus
Der National-Friedhof von Douaumont

Auf dem französischen National-Friedhof vor dem Beinhaus befinden sich Gräber mit 15.000 identifizierten Gefallenen. Die Form der Grabsteine unterscheidet sich nach christlichen, muslimischen und jüdischen Gefallenen.
Die Gräber der muslimischen Gefallenen wurden in 2006, anlässlich der Einweihung des Denkmals für die muslimischen Kolonialsoldaten, umgestaltet und nach Mekka ausgerichtet.

Vom Herbst 2011 bis Sommer 2014 wurde der Friedhof neu gestaltet und das Gebeinhaus von außen restauriert.

Wo zu finden:

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Verdun - Östlich der Maas

Mémorial de Verdun

Das Mémorial de Verdun in Fleury zählt neben den Museen in Meaux, Peronne und Ypern zu den bedeutensten und umfangreichsten Museen des Ersten Weltkriegs in Europa.
Konzipiert als Stätte der Erinnerung soll es dem Einsatz und dem Leiden aller beteiligten französischen, deutschen, österreichischen und amerikanischen Soldaten vor Verdun gewidmet sein.

Nach drei Jahren Renovierungsarbeiten, 2013 – 2016, ist das Mémorial wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Memorial
Das neu gestaltete Mémorial von Verdun

Die Erinnerungsstätte wurde vollständig erneuert und bietet nun einen lehrreichen und unterhaltsamen Besichtigungsrundgang mit Schwerpunkt auf den französischen und deutschen Frontsoldaten an. Die Sammlung des Museums umfasst 2000 Objekte, unzählige Fotos, von denen der Großteil erstmals gezeigt wird, audiovisuelle Darstellungen sowie deutsche und französische Augenzeugenberichte.

Memorial
Einer der beiden Seiten-Eingänge
Der Aufbau der Ausstellung im Mémorial:

Unteres Erdgeschoss
Das Schlachtfeld des Jahres 1916 ist weiterhin Schwerpunkt des Mémorials. Eingerahmt von gläsernen Schaubildern erstreckt sich eine mehrteilige Leinwand. Diese audiovisuelle Vorführung vermittelt die Heftigkeit der 300 Tage dauernden Kämpfe.


Alltagsgegenstände – in Schaukästen und Schubladen – zeigen dem Besucher die menschliche Perspektive der Schlacht um Verdun.
Der anschließende Bereich mit Geschützen und LKWs erinnert an die “Voie sacrée” und erinnert an die logistischen Aufwände, die auf beiden Seiten betrieben wurden.

Oberes Erdgeschoss
Hier bieten sich Möglichkeiten die Umgebung des Schlachtfeldes kennen zu lernen und zu verstehen. Wer hat die Schlacht befehligt? Wie war die Rolle der Artillerie und gab es eine Luftwaffe? Was spielte sich im Hinterland ab und was machte eigentlich der Sanitätsdienst?

Zu guter Letzt werden die Kämpfe bis 1918 und der Beginn der Erinnerungskultur um die Schlacht von Verdun gezeigt.

Homepage des Mémorial

Öffnungszeiten:
Aufgrund der aktuellen Lage bitte auf die Website des Mémorials bezüglich Öffnungszeiten und Ticketbuchung schauen.

Avenue du Corps Européen, 55100 Fleury-devant-Douaumont, Frankreich

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Verdun - Östlich der Maas

Fort Vaux

Das Fort Vaux, der nordöstlicher Eckpfeiler der Befestigungsanlage von Verdun, lässt sich gleichwohl wie das Fort Douaumont besichtigen.

Luftbild von Fort Vaux im März 1916

Entstehungsgeschichte von Fort Vaux

Ebenso wie das Fort Douaumont war auch Fort Vaux zunächst in Bruchsteinmauerwerk erbaut worden. Ab dem Jahr 1881 verstärkte man das Fort mit einer 2,5 m dicken Betonschicht. Der Graben war beiderseits gemauert und hatte eine Breite von 10 m und eine Tiefe von 5 m. Auf der Kasernendecke wurde ein Drahthindernis befestigt. Ferner existierte eine Anschlußbatterie mit 4 Geschützständen. Ab dem Jahre 1914 wurde die Bewaffnung weiter ausgebaut. Ein versenkbarer Galopin-Geschützturm mit zwei 7,5-cm-Kanonen und 3 gepanzerte Beobachtungstürme erweiterten die Verteidigungsmöglichkeiten des Forts. Der nordwestliche Schulterpunkt besaß eine MG-Panzerkuppel für 2 Maschinengewehre. Dazu kamen die Grabenstreichen, Anlagen im Festungsgraben, aus denen der Graben mittels Handwaffen und kleinkalibrigen Geschützen bestrichen werden konnte. Die Kasematten (Gewölbe) boten 200 Mann Schutz. In den Jahren 1910 – 12 erfolgte der Ausbau der unterirdischen Verbindungsgänge.

Vaux
Fort Vaux im Frühjahr 1919

Das Fort Vaux im Weltkrieg:

Am 18. Februar 1915 kam es erstmals zum Beschuß des Forts Vaux durch ein deutsches 42-cm-Geschütz im Wald von Hingry. 16 Treffer wurden im Bereich des Forts beobachtet. Dabei gab es keine größeren Schäden am Fort.
Mit Beginn des deutschen Angriffs im Februar 1916 bekam das Fort eine feste Besatzung mit Maschinengewehren und Minenwerfern. Ein deutscher Angriff, der die Ausgangsstellungen für den Angriff auf Fort Vaux verbessern sollte, scheiterte am 02. April 1916. Ein weiterer Angriffsversuch scheiterte am 20. April. Auch am 08. Mai scheiterten alle Versuche Richtung Vaux-Berg vorzudringen im französischen Artillerie- und MG-Feuer. Am 01. Juni gelang es der 1. Infanterie-Division den Vaux-Grund zu überschreiten. Ein Folgeangriff am 02. Juni brachte die deutschen Infanteristen bis zum Graben des Forts.

 Fort Vaux
Bresche am rechten Schulterpunkt des Fort Vaux

Das Infanterie-Regiment 53 schreibt in seiner Regimentsgeschichte:
2. Juni: Die 1./ Kp., deren Führer Leutnant d. R. Klövekorn schwer verwundet wurde, kam beim Vorgehen nach verschiedenen Richtungen auseinander. Der Stoßtrupp unter Fähnrich Ehle gelangte in die Anschlußbatterie, mußte aber, weil in der Luft hängend, wieder zurückgehen. Ein Teil unter Offz.-Stellv. Scholl und Vizefeldw. Kappelt kam nach rechts ab und gelang vor die Kehlseite des Forts, von wo er auf das Fort drang.
Der 2./ Kp. gelang es nicht, ihre Aufgabe zu erfüllen, da der aufmerksam gewordene Gegner mit flankierenden MG-Feuer ihr Vordringen aufhielt. Die Kompanie hielt nach einer im Laufe des Vormittags eingehenden Meldung die Nordostecke des Forts umfaßt und hatte Verbindung mit I.R. 158.
Die 3./ Kp. stieß rücksichtslos durch und war bereits 4.30 Uhr 200 m jenseits des Forts gelangt. Da rechts I.R. 158 nicht vorgekommen war, konnte sich die Kompagnie nicht halten und ging bis auf die Westecke des Forts zurück, wo sie sich mit der Front nach dem Feinde, eingrub. Lt. d. R. Haase und Heißer wurden verwundet, so daß auch diese Kompagnie ohne Offiziere war.

Die 4./ Kp. brach in ununterbrochenen Anlauf bis auf die Stirnseite des Forts vor. Mehrere an der Stirnseite eingebaute feindliche MG wurden von den Uffz. Mader und Schugt durch Handgranaten zum Schweigen gebracht. Da ein weiteres Vorgehen bei den unversehrten Grabenwehren des Stirngrabens unmöglich war, gruben sich die Reste der Kompagnie vor der Stirnseite ein und bogen ihre Stellung noch um den östlichen Schulterpunkt.

 Fort Vaux
Bei Fort Vaux
Öffnungszeiten:
  • Februar / März : 10.00 – 17.00
  • April : 10.00 – 17.30
  • Mai / Juni : 10.00-18.30
  • Juli / August : 10.00 – 19.00
  • September : 10.00 – 17.30
  • Oktober / November : 10.00 – 17.00
  • Dezember : 10.00 – 16-30

Außerhalb dieser Zeit ist das Fort geschlossen.

Wo zu finden:

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Verdun - Östlich der Maas

Fort Douaumont

Das Fort Douaumont war der Hauptstützpunkt des Festungsgürtels von Verdun mit einer Größe von 3 Hektar Areal und 3 km Stollenanlagen. Heute kann man über seine von Granaten durchwühlten Decke mit zahlreichen Panzer- und Geschütztürmen flanieren. Für ein kleines Eintrittsgeld kann man den für Touristen freigegebenen Teil innerhalb des Forts besichtigen und sich einen Einblick vom Leben der damaligen Besatzung schaffen. Die deutschen Soldaten nannten das Fort treffenderweise “Sargdeckel”.

Das Fort

Das Fort Douaumont war ein Teil der äußeren Befestigungslinie von Verdun. Diese wurde im 19. Jahrhundert nach dem deutsch/französischen Krieg von 1870/71 mit 11 Forts und 23 Zwischenwerken erbaut. Schließlich lag die deutsche Grenze nach 1871 und der Besetzung von Elsass/Lothringen nur noch knapp 60 km von Verdun entfernt. Fort Douaumont war das größte und am stärksten bewaffnete Fort dieses Festungsgürtels.

Ab 1885 wurde das Fort mit Kalksteinen erbaut, doch schon die Erfindung der Sprengranaten machten größere Umbauarbeiten und Verstärkungen erforderlich. Mittlerweile war auch der Stahlbeton bekannt, so dass alle bedeutenden Teile des Forts betoniert wurden.   Neben umfangreichen Grabenstreichen (diese Gebäude dienten zur Verteidigung der Festungsgräben) erhielt das Fort mehrere Panzer- und Versenktürme, welche mit Maschinengewehren ausgestattet waren. Kasematten, Unterkünfte, Munitions- und Proviantlager, Werkstätten und ein Lazarett vervollständigten das Fort.

Douaumont
Straße bei Douaumont
Fort Douaumont von Südosten gesehen

Die Restaurierungsarbeiten am ehemaligen Kriegs-Eingang sind im Mai 2018 abgeschlossen worden. Nun können die Besucher das Fort durch ihn betreten.

Douaumont
Douaumont
Öffnungszeiten:
  • März : 10.00 – 17.00
  • April : 10.00 – 18.00
  • Mai bis Juni : 10.00 – 18.30
  • Juli/August : 10.00 – 19.00
  • September : 10.00 – 18.00
  • Oktober : 10.00 – 17.30
  • November : 10.00 – 17.00
  • Dezember : 10.00 – 17.00

Außerhalb dieser Zeit ist das Fort geschlossen.

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