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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse

9 Minuten Lesezeit

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der deutsche Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse

Der deutsche Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse wird bereits im Jahre 1914 durch die Truppe angelegt. Die ersten Gefallenen stammten aus den Gefechten um die Maas-Übergange bei Vilosnes. Weitere Tote aus dem Maasgebiet und den nahen Argonnen kamen hinzu. Den Hauptanteil der Gefallenen hatte das Infanterie-Regiment Nr. 13 aus Münster. Ab dem 25. November 1914 richtete sich das Reserve-Feld-Lazarett Nr. 32 und das Feldlazarett 10/VII. in Brieulles ein. Das Reserve-Feld-Lazarett Nr. 32 betreut im November 124 Lagerstellen für Kranke und Verwundete und ist im Rathaus der Ortschaft eingerichtet. Trotz der hier erhaltenen Versorgung stirbt eine Anzahl der Verwundeten und wird vor Ort unweit des Kommunalfriedhofs beigesetzt. Daraus wird später der Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse.

Das Rathaus in Brieulles-sur-Meuse

Auf den Kriegsgräberstätten in Brieulles ruhen 11.281 deutsche Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg, unweit davon befindet sich der Französische Nationalfriedhof mit 2.572 Toten – darunter 35 Belgier, 1 Brite, 123 Russen sowie 24 Franzosen, die im Zweiten Weltkrieg fielen.

In der Regimentsgeschichte des Infanterie-Regiments Nr. 13 wird der Friedhof wie folgt im September 1916 beschrieben:
„Für seine Gefallenen hat das Regiment auf der Höhe nördlich Brieulles einen eigenen Heldenfriedhof angelegt. Er ist in ähnlicher Weise… zu je 8 Einzelgräbern angeordnet; auf jeder Gruft liegt ein großer flacher Grabstein, auf dem ein liegendes Kreuz ausgehauen ist; unter seinen Armen tragen Marmorplatten die Namen der Helden. Auf den Seitengruften stehen die Grabsteine aufrecht. Am oberen Ende des Mittelwegs ist ein hohes Kreuz aus dem Stamm einer Eiche errichtet, der Steinsockel trägt in erhabener Schrift die von Eichenlaub umgebene Widmung: ‚Seinen Helden! Das Infanterie-Regiment 13‘.
Am 02. Februar 1917 erfolgte die feierliche Beerdigung unserer Gefallenen auf dem Heldenfriedhof im Beisein der Vorgesetzten, des Offizierskorps und großer Abordnung der Kompanien; es schloss sich die Weihe eines Kriegerdenkmals auf dem anstoßenden Militärfriedhofs an.“

Im März 1917: „Der Regimentskommandeur besuchte die zahlreichen Verwundeten im Feldlazarett Liny und wohnte mit dem Ruhebataillon der feierlichen Beisetzung unserer Gefallenen auf dem Heldenfriedhof in Brieulles.“

Das erwähnte Kriegerdenkmal wurde vom Pionier-Belagerungs-Train Nr. 29 aus Haustein angefertigt. Das Denkmal bestand aus einem Quaderbau mit hervorgehobenen Mittelteil, dessen Spitze ein Eisernes Kreuz aus Stein zierte und unter dem die Jahreszahlen 1914 – 1917 standen. Die beiden Außenflügel waren im oberen Bereich mit je einer Eichel verziert. Im zentralen Mittelteil erkannte man zwei Adlerschwingen. Auf beiden Seitenflügeln befand sich je 1 Tafel: Eins weiss ich das ewig lebt. Der Toten Totenruhm.
Auf der anderen Seite: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern die Kraft.
Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre wird das Denkmal vom Friedhof entfernt.

Denkmal Brieulles
Kriegerdenkmal in Brieulles an der Maas
Der Sanitätsbericht des Deutschen Heeres schreibt über Brieulles:

Die Truppenverbandsplätze lagen in der Stellung am Waldrand nördlich Forges, Drillancourt und Gercourt, das Reserve-Feld-Lazarett Nr. 32 war in Brieulles (185 Betten) eingerichtet. Die Verwundeten und Kranken wurden mit der Maastalbahn nach Brieulles oder über die Brücken bei Dannevoux und Vilosnes auf dem rechten Ufer nach Sivry oder Liny befördert.
Als sich im Mai 1916 ein Engpaß mit der Versorgung der Schwerverwundeten der 38. Reserve-Division ergab, wurde am 23. Mai 1916 zunächst eine Operationsgruppe (2 Ärzte mit Unterpersonal, 1 Operations-, 1 Krankenbaracke und 1 Krankenzelt) dem Lazarett 10/VII. in Brieulles angegliedert, und als am 04. Juni die Einverständniserklärung des XXII. Reserve-Korps eingelaufen war, wurde das ganze Feldlazarett 3/XI. eingerichtet.
An den Bahnhöfen in Vilosnes und Brieulles war je 1 Leichtverwundetensammelplatz die das Feldlazarett 1./56 betreute.

Bis zur Räumung des Gebietes durch die Deutschen Truppen im Oktober 1918 war der Friedhof mit 604 Toten belegt – unter ihnen der 1916 gefallene Kommandeur der 44. Reserve-Infanterie-Division, General Leutnant v. Dorrer. Dieser ruht im Kameradengrab.
Ein Gedenkstein des Pionier-Batl.13, erinnert an das Gefecht vom 29.8.1914 bei Brandeville.

Die Schlacht von Brandeville, August 1914

Vor dem Krieg diente die Festung Montmédy als Stützpunkt für Truppen in der grenznahen Region. Während der ersten Kämpfe erfüllte die Garnison diese Funktion, indem sie das 2. Armee-Korps und zahlreiche Verwundete aufnahm. Der Sektor wurde tapfer verteidigt. Am 25. August wurden die Brücken über die Chiers von Chauvency-le-Château bis Saint-Hubert zerstört. Am 27. wurde der Befehl zur Evakuierung gegeben, nachdem die letzten Brücken über die Chiers und der Eisenbahn-Tunnel in Montmédy gesprengt worden waren. Mehr als 2.000 Soldaten zogen sich in Richtung Verdun zurück, während die Verwundeten in Montmédy zurückgelassen wurden. Am 28. August erreichte die Marschkolonne Fontaine-Saint-Dagobert und bewegte sich dann in Richtung Consenvoye weiter. Hier trafen sie auf deutsche Truppen und suchten in der Nähe der Straße von Murvaux nach Brandeville über Nacht Deckung. Am folgenden Morgen versuchten die Franzosen nach Verdun durchzubrechen, die Übermacht der Deutschen ließ diesen Angriff scheitern. Knapp 600 Franzosen fielen, um die 900 Soldaten kamen in deutsche Kriegsgefangenschaft nach Ingolstadt. Nur 10 Soldaten gelang es die Festung Verdun zu erreichen.

Der Soldatenfriedhof heute

Nach dem 1. Weltkrieg vergrößerten die französischen Militärbehörden den Friedhof durch umfangreiche Zubettungen. Sie überführten die deutschen Gefallenen nach Brieulles, die beim Rekultivieren des Schlachtfeldes gefunden oder aus zahlreichen provisorischen Gräberstätten im Gebiet von 40 Ortschaften geborgen wurden.

Heinrich Ehrhardt

Auf ein deutsches Schicksal des Weltkrieges wollen wir hier aufmerksam machen. Heinrich Ehrhardt (geb. 01.01.1884) aus Oberthalhausen in Hessen diente im Weltkrieg in der 09./ Kompanie – Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 83. Der gelernte Anspänner und Landwirt fiel am 03.02.1917 durch Artilleriefeuer bei Louvemont. Von seinen Kameraden zurückgebracht, wurde er am 05.02.1917 in Wavrille erstbestattet. Zu welchem Zeitpunkt Heinrich Ehrhardt umgebettet wurde, ist unbekannt. Er ruht heute auf dem Soldatenfriedhof in Brieulles-sur-Meuse in Block 11Grab 237.

Wavrille
Wavrille – Blick auf das Dorf

Auf dem heutigen Zugangsweg des Dorffriedhofs von Wavrille lag der deutsche Soldatenfriedhof. Wann und von wem er angelegt wurde und wann die Umbettungen stattfanden, bleibt unbekannt. Im nördlichen Hang war ein Truppenlager zusätzlich zur Ortsunterkunft angelegt.

Die Regimentsgeschichte des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 83 schreibt über den Zeitraum Anfang 1917:
Die Hauptaufgabe für das Regiment bildete in dem verhältnismäßig ruhigen Abschnitt der Ausbau der Kampfstellung, der Stützpunkte nördlich des Granatentals, sowie eines Riegels zur Absperrung dieses Tals gegen die Maas hin. Der Ausbau der Stützpunkte und des Granatentalriegels ändert sich mit der anderen Abschnittseinteilung; und zwar wird dem Regiment an Stelle dieses Riegels der Mormontriegel zum Ausbau zugeteilt. Infolge des starken Frostwetters gestaltete sich der Stellungsbau recht schwierig, und alle Kräfte, auch die Kompagnien des Bereitschaftsbataillons, werden herangezogen, um die dringendsten Arbeiten zu fördern.
Die Stellung ist, wie schon erwähnt, verhältnismäßig ruhig; die beiderseitige Gefechtstätigkeit beschränkt sich in der Hauptsache auf mäßiges Artilleriefeuer, das unsererseits bei weitem kräftiger und gleichmäßiger ist. Es liegt meistens auf der feindlichen Stellung bei Louvement, in der Hohlwegschlucht, sowie auf dem Pfefferrücken und den rückwärtigen Verbindungen.
Das feindliche Feuer ist meist schwächer und nur vereinzelt nimmt es an Stärke zu, wobei dann auch mittlere Kaliber aus Richtung Fort Marre zur Verwendung kommen. Die Hauptziele des Gegners sind die Stellung mit den dahinterliegenden Unterstandsgruppen, das Granatental, insbesondere am Eingang zur Eck- und Mörserschlucht, die Stützpunkte und die Batteriestellungen am Hessenplatz.

Der französische Unterstand des Oberst Driant im Caureswald diente dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 83 als Regiments-Gefechtsstand. Südlich davon befanden sich die Kampfgräben des Regiments.

Beton-Unterstand im Caureswald

Der französische Nationalfriedhof von Brieulles-sur-Meuse

Der französische Nationalfriedhof von Brieulles-sur-Meuse wurde 1920 von den Behörden eingerichtet. Aus zahlreichen Ortschaften wie Consenvoye, Damvillers, Dun-sur-Meuse, Lissey, Montmédy, Romagne-sous-Montfaucon und Stenay wurden die dort während des Krieges einzeln entstandenen Grabstellen hierher umgebettet. Auf dem Friedhof ruhen 2572 Tote, davon 1520 in zwei Sammelgräbern. Aus dem ersten Weltkrieg ruhen hier 2389 Franzosen, 123 Russen, 35 Belgier und 1 britischer Soldat. Aus dem zweiten Weltkrieg ruhen hier 24 französische Soldaten aus den Kämpfen von Mai/ Juni 1940.

Der Nationalfriedhof von Brieulles-sur-Meuse
Die Zivilarbeiter-Bataillone (ZAB)

Wegen fehlender Freiwilliger und nach einem Brotaufruhr im März 1916 in Lille zwangen die Deutschen die städtische Bevölkerung zur Arbeit in der Landwirtschaft. Fast 22.000 Menschen, Frauen und Männer, wurden in die Départements Aisne, Meuse oder Ardennes deportiert. Im Herbst konnten einige von ihnen nach Lille zurückkehren. Im Oktober 1916 wurden belgische Zivilisten in Zivil-Arbeiter-Bataillone (ZAB) zwangsverpflichtet. Sie wurden in Deutschland oder im rückwärtigen Frontgebiet in Frankreich eingesetzt. Fast 120.000 Belgier wurden zur Zwangsarbeit herangezogen. 1916 umfassten die ZAB auch Personen, die sich geweigert hatten, für die Besatzer zu arbeiten. Unter den auf diesem Friedhof bestatteten Personen befinden sich auch zwangesverpflichtete Russen.

Ein besonderer Grabstein fällt auf dem Friedhof ins Auge:

Serjant Frank Stowell (Service Number 371063) diente im London Regiment (Post Office Rifles), 8. Bataillon während des Ersten Weltkriegs. Er geriet am 22. März 1918 bei Chauny am Crozat-Canal (heute Saint-Quentin-Canal) in deutsche Gefangenschaft und wurde im Stenay POW Camp (Kriegsgefangenen-Lager) festgehalten, wo er schließlich am 07.07.1918 an Tuberkulose verstarb. Stowell wurde auf dem Soldatenfriedhof in Stenay erstbestattet und im Februar 1923 nach Brieulles überführt. Stenay war während des Krieges unter deutscher Kontrolle und diente als Hauptquartier der 5. Armee des Kronprinzen Wilhelm. Es gab dort ein großes Militärkrankenhaus, in dem Kriegsgefangene behandelt wurden.

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Bouillonville

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

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2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

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Der Soldatenfriedhof Bouillonville

Der Sanitätsbericht des Deutschen Heeres schreibt für den September 1914 über dAS Lazarett in BOUILLONVILLE:

Das Feldlazarett 1 wurde am 24. September 1914 in Bouillonville in der Kirche und 3 benachbarten Häusern errichtet und nahm an diesem Tage 85 Verwundete auf, die das Lazarett bis zum 30. September weiter beförderte. 4 Deutsche und 1 französischer Verwundeter waren gestorben.

Bouillonville
Bouillonville
Feldlazarett 1 in Bouillonville

Der Soldatenfriedhof Bouillonville nahm die Gefallenen auf, die ihr Leben bei den Kämpfen um den Besitz der Maashöhen zwischen St. Mihiel und Verdun verloren hatten. Weitere hohe Verluste verursachte der ständige Stellungskrieg mit den Versuchen beider Seiten, eine günstigere Position gegenüber dem Gegner zu erreichen. Auch aus dem Abschnitt St. Mihiel – Priesterwald – Pont-à-Mousson wurden zahlreiche Schwerverwundete in den Lazaretten von Bouillonville und Umgebung versorgt – viele erlagen hier ihren Verletzungen. Auch Gefallene nahm die abgelöste Truppe mit ins Hinterland, um sie außerhalb der Feuerzone auf einem Friedhof beizusetzen. Die rückwärtigen Dienste bauten den Friedhof bereits während des Krieges weitgehend aus. So wurden damals die Terrassen, die zugehörigen Treppenaufgänge und die Natursteinmauern angelegt sowie zahlreiche Bäume gepflanzt und ein Denkmal errichtet. Die französischen Militärbehörden betteten nach Kriegsende lediglich noch zehn deutsche Tote aus einem benachbarten Ort zu.

Bouillonville
Der Soldatenfriedhof in Bouillonville
Der Soldatenfriedhof in Bouillonville

In den Hängen beiderseits des Flusses Madine sind noch die Überreste der Pfeiler eines Eisenbahn-Viadukts zu sehen. Es handelte sich um ein Viadukt der Eisenbahnlinie Thiaucourt-Toul zwischen Bouillonville und Pannes. Beim deutschen Vormarsch 1914 wurde das Viadukt von französischen Truppen gesprengt. Die Reste der Pfeiler sind vom Friedhof in Bouillonville aus noch gut zu sehen.

54470 Bouillonville, Frankreich
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Der Soldatenfriedhof Musson-Baranzy

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

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Der Soldatenfriedhof Musson-Baranzy

Die Tage vom 20. bis zum 24. August 1914 sind geprägt von der Grenzschlacht bei Longwy nahe der belgisch/ französischen Grenze. Die Soldaten des V. Armeekorps – IR 124, 125, 127 und 127 – kämpften gegen Soldaten der französischen Armee, die sich bei Virton bereit gestellt hatte.
Nach den Kämpfen bei Signeulx, Baranzy und Mussy-la-Ville werden Zivilisten zwangsverpflichtet insgesamt knapp 1000 Gefallene zu begraben. Dies geschieht auf 31 kleinen Friedhöfen, buchstäblich an jeder Hecke oder Straßenkreuzung. Die sterblichen Überreste von 251 deutschen Soldaten werden 1917 exhumiert und nach Baranzy auf den von deutschen Truppen angelegten Friedhof überführt.

Übersichtskarte zu den Kämpfen 1914 bei Longwy
Wo zu finden:
Baranzy, 6750 Musson, Belgien

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Der Soldatenfriedhof Damvillers

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

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Der Soldatenfriedhof Damvillers

Im Herbst 1914 legen deutsche Sanitätseinheiten die ersten Grabstätten in Damvillers an. Diese Grabstätten werden auch noch in 1915 auf dem Gemeindefriedhof angelegt. Erst im Jahre 1916 wird der Soldatenfriedhof angelegt und die bisher in Damvillers Bestatteten umgebettet. Heute ruhen 1.113 deutsche Kriegstote auf dem Soldatenfriedhof, davon 4 Soldaten der k.u.k. österr.-ung. Armee und 2 belgische Zivilinternierte.

Hinweisschild zum Soldatenfriedhof Damvillers

Nach Anlaufen des deutschen Angriffs 1916 – die Ausgangsstellungen befanden sich nur wenige Kilometer südlich Damvillers – etablierten sich eine größere Zahl von Nachschubeinrichtungen von Stäben und Lazaretten in dem Ort. Alleine ein Lazarett, eingerichtet als Leichtverwundeten-Sammelplatz, durchliefen von Februar bis Mitte September 1916 rund 8.400 Verwundete! Zurückgebrachte Gefallene, an ihren Verletzungen und infolge Unfällen oder Krankheiten Verstorbene ließen die Zahl der Gräber schnell wachsen. Zahlreiche Tote kamen als Opfer des französischen Gegenangriffs im August 1917 und des alliierten Angriffs – Amerikaner und Franzosen – im Herbst 1918 hinzu. In dieser Zeit starben auch die vier Soldaten der österr.-ung. Armee. Sie gehörten einer der vier zur Unterstützung der Bundesgenossen im Sommer 1918 an die Westfront entsandten k.u.k. Division an.

Unter einem großen Baum steht das restaurierte Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248. Es trägt die Aufschrift: „Den hier ruhenden Kriegern zum Gedächtnis“. Der Sockel trägt die Initialen des Lazaretts. Den oberen Bereich ist durch ein Eisernes Kreuz und einen Eichenbruch verziert, der sich mit einem Seitengewehr kreuzt.

Denkmal des Reserve-Feldlazaretts Nr. 248
Gündellturm

Vom Gräberfeld aus hat der Besucher einen wunderbaren Ausblick Richtung Südosten auf die Côte d’Horgne, auf der während des Krieges der sogenannte Gündell-Turm errichtet wurde. Dieser 30 m hohe hölzerne Beobachtungsturm bot einen weiten Blick in das Frontgebiet.

Neben zahlreichen Sanitätseinrichtungen finden im Laufe der Kriegsjahre Feldbäckereien, eine Korpsmelkerei, eine Badeanstalt, eine Festungs-Vermessungs-Abteilung mit Kartenstelle und Pferdelazarette ihre Tätigkeitsfeld und Unterkunft in Damvillers. In den Jahren 1914 bis 1916 erlaubt die nahe Front und der regelmäßige Artilleriebeschuß keine größeren Einrichtungen.

Als erste deutsche Sanitätseinheit richtet sich das Reserve-Feldlazarett 13 des V. Reserve-Korps in Damvillers ein. 281 Lagerstellen teilen sich auf in die Kirche, 2 Schulen, den Rathaussaal und zahlreiche Wohnhäuser. Die weitläufige Unterbringung sorgt für reichlich lange Wege beim Sanitätspersonal. Anfangs wird mangels Küchen im Freien gekocht.
Ende September 1914 wird über die Reserve-Sanitätskompanie 19 in Damvillers berichtet. Mit Beginn der Verdun-Offensive im Februar 1916 wird über die Errichtung eines Leichtverwundetensammelplatzes berichtet. Diese Einrichtung betreut das Reserve-Feldlazarett 33 des VII. Reservekorps. Vom 21. Februar bis 15. September 1916 durchlaufen rund 8400 Verwundete diesen Sammelplatz, von dem sie an die Lazarette weiter geleitet werden.

Soldatenfriedhof Damvillers in 1916


Im August 1917 müssen, nach der französischen Offensive vom 20. August 1917, die Hauptverbandsplätze zweier Divisionen aus dem Lager Neu-Wavrille und Flabas nach Damvillers zurückverlegt werden. Hier wird zunächst nur eine zusammengefasste Einrichtung weiter betrieben. Die hier eingesetzten Sanitätskompanien betreiben den neuen Hauptverbandsplatz im täglichen Wechsel. Als der Beschuss von Damvillers zunimmt, wird der Hauptverbandsplatz an den nördlichen Ortsrand verlegt. Dort wird die Einrichtung vom Armee-Feldlazarett Nr. 52 weiter fortgeführt.

Wo zu finden:

55150 Damvillers, Frankreich

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

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Der Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont

Der deutsche Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont wird zu unbekanntem Zeitpunkt von deutschen Truppen angelegt und bis 1918 genutzt. Der überwiegende Teil der Toten stammt aus dem Jahr 1916, in dem die Schlacht von Verdun stattfindet. Der Friedhof beherbergt heute 1766 Tote, von denen 1517 in Einzelgräbern und 249 in einem Kameradengrabe, davon 56 identifizierte und 193 unbekannte deutsche Soldaten.

Hinweisschild zum Soldatenfriedhof

Auf dem Friedhof ruhen neben Gefallenen auch eine große Zahl von Lazarettoten. Die Anzahl der Sanitätseinheiten und deren Einrichtungen waren in Ville im Jahr 1916 sehr zahlreich. Vor Eröffnung der Offensive richtete sich hier die Sanitätskompanie 3./XVIII der hessischen 21. Infanterie-Division. Kurze Zeit später, nach Beginn der Kampfhandlungen, wurde sogar der Hauptverbandsplatz der 21. Infanterie-Division in die nahe Ville gelegene Parses-Mühle verlegt.
Schon die ersten Tage der Offensive bringen große Betriebsamkeit auf dem Hauptverbandsplatz. Der Hauptverbandsplatz in der Parses-Mühle versorgt ab dem 21. Februar bis 20. März 1916 1630 Verwundete, darunter 470 marschfähige, 1054 fahrfähige und 106 nicht fahrfähige Verwundete.

Soldatenfriedhof Ville-devant-Chaumont

Ab März 1916, nach dem weiteren Vorrücken der deutschen Frontlinie bei Verdun, tauchen eine Vielzahl von Sanitätskompanien auf, die überwiegend die vorhandenen Hauptverbandsplätze übernehmen und unterhalten.
Hier seien beispielsweise aufgeführt :

  • Sanitätskompanie 113 der 113. Infanterie-Division
  • Landwehr-Sanitätskompanie 13
  • Reserve-Sanitätskompanie 10 der 19. Reserve-Division
  • Sanitätskompanie 3/X
  • Sanitätskompanie 2/XII

Mit Ablauf des Monats Mai 1916 ändert sich das Bild in Ville und seiner Umgebung. Bayerische Truppen erscheinen auf dem Kampffeld, deren eigene Sanitätsformationen mitunter die vorhandenen Einrichtungen mit übernehmen und weiter unterhalten.
Nach Beschuss durch französische Artillerie befördert man deshalb die Verwundeten aus Ville baldmöglichst weiter. Außer der Sanitätskompanie 1 des I. bayerischen Armeekorps werden noch die Sanitätskompanie 1 des III. bayerischen Armeekorps, sowie die Landwehr-Sanitätskompanie 7 der 19. Reserve-Division und die Sanitätskompanie 18 der 25. Reserve-Division ersetzt. Die Ärzte in Ville beschränken sich auf die dringlichsten Operationen.

Der Hauptverbandsplatz Ville besitzt einen sogenannten vorgeschobenen Verbandsplatz im Wavrille-Wald, nördlich des Fosses-Wald. Das Trägerpersonal der genannten Sanitätskompanien liegt in und um Ville. Einzelne Trägertrupps werden von dort im Wechsel zu den einzelnen Truppenverbandsplätzen an die Front entsandt.
Nach dem Krieg erweitern die französischen Behörden den Friedhof Zubettungen. Diese Arbeiten erfolgten aus einer erstaunlichen Anzahl unterschiedlicher Orte u.a. aus zwei Friedhöfen der Ortes Chaumont-devant-Damvillers, zwei weiteren Friedhöfen des Ortes Ville, Azannes, Kap der Guten Hoffnung, Ville-Wald, Soumazannes, Caurières-Wald, Zwischenwerk Bezonvaux, Hoher Gänserücken, Fosses-Wald, Hardaumont, Chênois-Wald, Toter Mann, St-Rémy-Wald, Carrières-Wald, Les Eparges, Raffecourt, Cumières, Bezonvaux, Wald von Manheulles, Vaux-les-Palameix, Hohe Batterie von Damloup, aus dem Gelände westlich Fleury, Chaume-Wald, Lauffée-Wald, Haudromont-Ferme, Vaux, Haumont, Louvemont, Herbeuville-Wald, den M-Räumen von Fleury, der Doppelhöhe von Ornes, Fort Souville, Dun-sur Meuse, Stenay und dem Herbebois.

Blick auf das Kameradengrab im Hintergrund

Bei der Vielzahl der aufgeführten Orte ist der große Radius der Umbettungsarbeiten erkennbar. Vom Friedhof aus sind der Caures-Wald und der davor liegende Ville-Wald gut erkennbar. In Ville-devant-Chaumont ruhen die Angehörigen folgender Infanterie-Divisionen:

  • 1.Infanterie-Division
  • 4. Infanterie-Division
  • 5. Infanterie-Division
  • 6. Infanterie-Division
  • 14. Infanterie-Division
  • 21. Infanterie-Division
  • 25. Infanterie-Division
  • 33. Infanterie-Division
  • 1. bayerische Infanterie-Division
  • 13. Reserve-Division
  • 19. Reserve-Division
  • 25. Reserve-Division

55150 Ville-devant-Chaumont, Frankreich

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Charenzy-Vezin

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der Soldatenfriedhof Charenzy-Vezin

Der deutsche Soldatenfriedhof Charency-Vezin wurde Anfang 1915 von der 4./ Kompagnie des württembergischen Landsturm-Bataillons Reutlingen XIII als Sammelfriedhof für Gefallene aus den Gefechten am 24. August 1914, die noch verstreut in Feldgräbern auf dem früheren Kampfgelände lagen, angelegt.

Das Feldlazarett 7 richtete sich am 25. August 1914 abends im Schloß Charenzy bei Vezin ein. Das Schloß bot in 8 großen Sälen, mit guten Nebenräumen, geeignete Unterkunft. Leichtverwundete bewachten das Lazarett. Vom 29. August wurde das Lazarett durch Landwehrtruppen gesichert, die auch für Abbeförderung von Verwundeten sorgten. Am 28. August traf Kriegslazarettpersonal ein und übernahm das Lazarett. Am 2. September 1914 rückte das Lazarett ab.

Charency-Vezin
Hinweisschild zum Soldatenfriedhof

Auf den kleinen Soldatenfriedhof bettete man auch die in einzelnen Gräbern bestatteten französischen Soldaten um. 1916 wurden nochmals drei, 1918 weitere fünf Tote gefunden und auf dem Friedhof beigesetzt. Als nach dem Kriege die französischen Militärbehörden auch diesen kleinen Friedhof auflösen und die Toten – nach Nationen getrennt – auf größere Sammelanlagen überführen wollten, wehrte sich gegen diese Absicht die Gemeinde energisch und bestand darauf, dass der Friedhof am Ort bliebe. Die Gemeinde konnte sich schließlich durchsetzen.

Von den 55 deutschen Gefallenen ruhen 38 in Reihen- und Gruppengräbern. 17 unbekannte deutsche und französische Opfer sind in einem Gemeinschaftsgrab bestattet.

Wo zu finden:

54260 Charency-Vezin, Frankreich

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Nantillois – Madeleine-Ferme

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der Soldatenfriedhof Nantillois/ Madeleine-Ferme

Nantillois
Die Madeleine-Ferme

Dieser Soldatenfriedhof befindet sich auf dem Westufer der Maas, abseits der üblichen Touristenrouten zwischen den Dörfern Cunel und Nantillois. Der gebräuchlichere Name ist Soldatenfriedhof Madeleine-Ferme. Die Ferme liegt direkt an der Straße D15; hier zweigt ein Feldweg an den Waldrand ab. An diesem liegt der etwas versteckte Friedhof. Der deutsche Soldatenfriedhof Nantillois wurde Anfang März 1916 von der eigenen Truppe angelegt, als die deutschen Angriffe auf Verdun auch auf das Westufer der Maas ausgedehnt wurden. In der gegenüber dem Friedhof gelegenen Madeleine-Ferme richteten sich bei Beginn der Schlacht mehrere Lazarette ein. Die hier verstorbenen Schwerverwundeten fanden am Waldrand ihre letzte Ruhestätte. Von hier aus hat der Besucher einen schönen Blick auf den Bois de Cunel, in dem sich während des Weltkrieges viele Lager und Depots befanden.

Vor Beginn der Verdun-Offensive auf dem Westufer der Maas richtete die 11. Reserve-Division in der Ferme und Umgebung einen Hauptverbandsplatz ein. Abkommandiert für diesen Hauptverbandsplatz ist die Reserve-Sanitätskompanie Nr. 6. Eingerichtet wird der Verbandsplatz mit vier hölzernen Baracken. Der Leichtverwundeten-Sammelplatz der 11. Reserve-Division befand sich im Bois de Cunel. Im Mai wechseln die Armee-Korps auf dem Westufer der Maas. Die 54. Reserve-Division übernimmt die Einrichtungen der 11. Reserve-Division. Die Sanitätskompanie 54 richtet einen weiteren Hauptverbandsplatz an der Madeleine-Ferme ein. Die Anlage wird durch die Aufstellung von drei Baracken und zwei Krankenzelten erweitert. Dieser Hauptverbandsplatz versorgt vom 13. Mai bis 12. September 1916 2196 Verwundete. Von diesen sterben 45 infolge ihrer Verwundung und werden auf dem Friedhof beigesetzt.
Als Operationen werden auf dem Hauptverbandsplatz durchgeführt:
21 Amputationen, 3 Schulter- und Hüftgelenkauschneidungen, 5 große Gefäßunterbindungen, 1 Gesäßnaht, 1 Trepanation, 3 Bluttransfusionen, 1 Aufklappen des Kniegelenks, 1 Luftröhrenschnitt, 1 Ausschneiden des Fußgelenks sowie weitere Operationen.

Neben den Sanitätseinrichtungen befinden sich weitere Einrichtungen im Bois de Cunel. Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 111 schreibt in seiner Regimentsgeschichte, dass sich die Truppe um den 18. März 1917 in einem Übungswerk an der Madeleine-Ferme auf einen Angriff im Avocourt-Wald vorbereitet.

In der Regimentsgeschichte des Infanterie-Regiments Nr. 15 finden wir im Dezember 1916 folgenden Bericht: „Nach schwerer Zeit konnte das III. Bataillon am 11. Dezember zur wohlverdienten Ruhe ins Lager rücken. Sein hochgeschätzter Bataillonsführer, Hauptmann Lindow, wurde am Nachmittag desselben Tages, zusammen mit den gleichfalls für die Ehre des Regiments gefallenen Unteroffizieren und Mannschaften, auf dem Regimentsfriedhof am Bois des Ogons an der Madeleine-Ferme zur ewigen Ruhe bestattet.“
Hauptmann Lindow fiel am 07. Dezember 1916 einem Volltreffer auf seinen Unterstand in der Backzahnstellung auf Höhe 304 zum Opfer.
Weiter heißt es beim I.R. 15: „In ewiger Dankbarkeit werden die Kämpfer von der Höhe 304 der 179 tapferen Kameraden gedenken, welche für ihr Vaterland den Heldentod starben und auf dem Regimentsfriedhof am Bois des Ogons bei der Madeleine-Ferme bestattet wurden.“.

Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 109, von dessen Angehörigen hier ebenfalls eine stattliche Anzahl ruht, fertigte für seine Gefallenen sogar kunstvoll gestaltete Grabsteine an. In der Regimentsgeschichte liest man: „Nicht vergessen sollen aber auch sein, die 5 Offiziere und 320 Unteroffiziere und Mannschaften, die in den Kämpfen vor Verdun ihr Leben ließen und auf dem Maashöhen zur letzten Ruhe gebettet wurden.“
Diese Grabsteine sind noch heute auf dem Soldatenfriedhof Nantillois sichtbar.

Inwieweit auf dem Soldatenfriedhof Nantillois Zubettungen stattfanden ist nicht heraus zu finden. Sehr wahrscheinlich wurde der kleine Ortsfriedhof des R.I.R. 111 aus der Ortschaft Nantillois hierher überführt. Dieses Regiment hatte einen kleinen Friedhof im Ort angelegt, über dessen Auflösung nichts überliefert ist.

Nantillois
Friedhof in Nantillois

Wo zu finden:

55270 Nantillois, Frankreich

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof in Montmédy

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der Soldatenfriedhof Montmédy

Die Stadt Montmedy ist durch ihre Zitadelle unweit der französisch/belgischen Grenze weit bekannt. Von Verdun aus sind es stattliche 40 km Weg um die dortige Kriegsgräberstätte zu besuchen. Die Stadt beherbergte im Weltkrieg das größte Kriegslazarett an der Verdunfront. Eine Vielzahl von Lazarett Fachabteilungen verrichtete hier ihren Dienst. Etwa 90 % der auf dem Soldatenfriedhof ruhenden Toten stammen von der Verdun-Front. Viele starben auf dem Transport von der Front in eine der ansässigen Abteilungen.

Montmedy
Deutscher Soldatenfriedhof Montmédy

Die erste in Montmédy eintreffende Kriegslazarettabteilung findet bei ihrer Ankunft am 2. September 1914 ein französisches Militärhospital mit 62 Betten sowie in einem Theatersaal und einer Industrieschule Lazarette des französischen Roten Kreuzes vor, die mit französischen und deutschen Verwundeten belegt sind. Der Kriegslazarettdirektor sagt über das Militärhospital, daß es in keiner Weise auf der fachlichen Höhe deutscher Einrichtungen steht und daß es im besonderen, was Operationsinstrumente und Sterilisationsapparate betrifft, am Aller notwendigsten fehlt.

Am 05. September wird das Etappenlazarett mit seinen 3 Hauptabteilungen fertig hergerichtet und kann kurz darauf seinen Dienst aufnehmen. Das Etappenlazarett besteht aus dem Militärhospital mit 120 Betten, der Industrieschule mit 150 Betten, dem Rot-Kreuz-Hospital (Theaterlazarett) mit 60 Betten und einer Baracke als Leichtkrankenabteilung mit unbekannter Bettenzahl. Am 07. September 1914 trifft die bisher in Halanzy tätig gewesene Sanitätsgruppe ein und übernimmt einen Teil der Lazarette. In der Industrieschule findet täglich Truppenkrankendienst für den Standort statt; später wird in der ehemaligen Husarenkaserne eine besondere Ortskrankenstube eingerichtet.

Montmédy
Montmédy – Die Husarenkaserne

Noch im September 1914 müssen die einzelnen Lazarette wegen des großen Andrangs von Verwundeten aus den Kämpfen um Varennes-en-Argonne erweitert werden. Am 17. September 1914 wird ein besonderes Ortslazarett angelegt.
Die einzelnen Lazarette mit ihren Fachabteilungen verrichten die verschiedensten Dienste im Sanitätsbereich. Im Militärhospital werden 100 Krankenbetten und 40 Lagerstellen für Ärzte und Pflegepersonal eingerichtet. Das neben dem Lazarett liegende Hotel „Croix d’Or“ wird mit 17 weiteren Strohlagern ausgestattet. Eine Röntgen- und Zahnstation sowie eine Sprechstunde für HNO-Kranke wird eingerichtet. Beim ersten großen Zustrom von Verwundeten im September 1914 werden nicht alle Verwundeten verzeichnet, so erhält der erste Krankenrapport einige Lücken. Im ersten Monat werden im Militärhospital 342 Verwundete, darunter 44 Franzosen und 118 Kranke, darunter 3 Franzosen versorgt. 29 Verwundete, davon 3 Franzosen verstarben an ihrer Verwundung, weiterhin 3 deutsche erkrankte Soldaten. Die häufigste Erkrankung ist der Darmkatarrh.

Montmédy
Lazarett im Theater zu Montmédy

Im Theatherlazarett mußten bis zu 900 Verwundete versorgt und verpflegt werden. Während anfangs die hohe Zahl der Verwundeten eine Trennung von Leicht- und Schwerverwundeten nicht zulässt, werden nach und nach die Schwerverwundeten direkt im Theatersaal, die Offiziere im Restaurationsraum im ersten Stock und die Leichtverwundeten im Geländergang des Saales über den Baracken untergebracht. Für die im September 1914 vermehrt auftretenden Ruhrkranken werden in den Baracken eine große innere, abgesonderte Abteilung unter persönlicher Leitung des beratenden Mediziners geschaffen. Im Bericht dieses ersten Monats ist leider nur ein Teil der vielen Verwundeten und Kranken aufgeführt. Demnach werden 1105 Verwundete, darunter 186 Franzosen und 130 Kranke, darunter 7 Franzosen behandelt. Gestorben sind 89 deutsche und 18 französische Verwundete, sowie 6 deutsche Kranke.
Das Offizierslazarett wird am 17. September 1914 in einem Neubaugebäude in Montmédy in Betrieb genommen. 47 Lagerstellen sind vorgesehen, ein Operationszimmer im Untergeschoß, elektrisches Licht sowie eine Dampfheizung, allerdings im Obergeschoß Öfen und Petroleumlampen. Im September 1914 befinden sich 48 verwundete Offiziere, darunter ein Franzose in Behandlung. 67 Kranke, meist mit Darmerkrankung, werden versorgt. Ein deutscher Offizier stirbt an seinen Wunden.

Montmédy
Unterstadt Montmédy – Militär-Hospital

Das Lazarett Industrieschule dient hauptsächlich für chirurgische Eingriffe. Das in Hufeisenform gebaute, einen großen Hof einschließende Gebäude war von den Franzosen schon als Lazarett vorgesehen und enthielt viele eiserne Bettgestelle und reichlich Verbandsmaterial. Im Gebäude befinden sich eine Wachstube, eine Krankenstube für die Garnison des Ortes und für durchmarschierende Truppen ohne Ärztepersonal, sowie die Möglichkeit der vorübergehenden Unterbringung von Verwundeten und Kranken dieser Truppenteile, ferner ein Operations- und Gipszimmer.
Weiterhin gibt es dort 8 große Krankensäle, ein Absonderungszimmer für ansteckende Erkrankte, eine Nerven- und Geisteskrankenabteilung, Vorrats- und Unterkunftszimmer, insgesamt 120 Betten, sowie in einer ausgeräumten Maschinenhalle 80 Stroh- und Matrazenlagerstellen. Im September 1914 werden laut dem ersten Krankenrapport 588 Verwundete, darunter 6 Franzosen und 200 Kranke, darunter 4 Franzosen behandelt. Es sterben 45 deutsche und 9 französische Verwundete und Kranke. Am 29. September 1914 übernimmt die Kriegslazarettabteilung des V. Armeekorps das Lazarett.

Ende des Jahres 1914 werden die Lazarette und Abteilungen weiter ausgebaut, besonders die Sonderkrankenabteilungen für Augen-, Ohren, Nerven- und Geisteskranke sowie eine solche Zahnbehandlung und Gebißanfertigung. Zwei Röntgenapparate werden aufgestellt, Diätküche und Badeanstalt eingerichtet. Ein Garnisionsarzt leitet bereits ab Oktober 1914 den ärztlichen Dienst in Montmédy. Im Oktober 1914 befördern sogenannte württembergische Vereins-Lazarett-Züge mehrfach Verwundete aus Montmédy ab. Die Züge hatten Kapazitäten um die 200 Transportplätze.
Somit entwickelte sich der Ort Montmédy zu einem der wichtigsten sanitätsdienstlichen Zentren hinter der Verdun-Front.

Die Kriegslazarettabteilung Nr. 13, geführt vom Grafen Metternich und Oberstabsarzt Burg verbleibt bis Mai 1917 in Montmédy. Zum Personal dieser Abteilung zählen auch etwa 80 Krankenschwestern.

Der Soldatenfriedhof

1177 deutsche Tote (darunter 47 österreich-ungarische Soldaten) ruhen in mehreren Kameradengräbern, die sich im Nordwestteil des Friedhofs befinden.

Ferner ruhen hier Tote weiterer Nationen
4 belgische Kriegstote (Zivilarbeiter)
4 britische Kriegstote
155 französische Kriegstote
36 italienische Kriegstote (Kriegsgefangene)
168 russische Kriegstote (Kriegsgefangene)

Weitere deutsche Gräber befinden sich in der Ober- und Unterstadt von Montmédy.

Die Grabanlage auf dem Kommunalfriedhof in der Unterstadt

Auf dem kommunalen Friedhof steht eine gemeinsame deutsch/französische Grabanlage mit Denkmal. Es handelt sich um ein Massengrab aus der Zeit des ersten Weltkriegs. In der Mitte steht ein Hochkreuz auf einem Sockel mit einer deutschen Inschrift, die durch die Zeit etwas beschädigt wurde. Auf beiden Seiten des Hochkreuzes weisen zwei Tafeln darauf hin, dass dort 368 deutsche und 82 französische Soldaten begraben sind, die in alphabetischer Reihenfolge mit dem Namen ihres Regiments aufgeführt sind. Diese französischen Soldaten waren Gefangene und starben in der Gefangenschaft an den Folgen von Verletzungen oder Krankheiten in einem der deutschen Krankenhäuser der Stadt.

Montmédy

Die Grabanlage auf dem Kommunalfriedhof in der Oberstadt

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Apremont

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

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Der deutsche Soldatenfriedhof Apremont

Apremont
Soldatenfriedhof Apremont

Direkt an der Strasse, die von Apremont sur Aire hinauf zur Mudra-Höhe zum Lager Borrieswalde und dann weiter durch den Argonnerwald nach Binarville führt, befindet sich noch heute der deutsche Soldatenfriedhof Apremont. Dieser vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreute Friedhof wurde im November 1915 durch deutsche Truppen angelegt. Bis Oktober 1918 fanden dort Beisetzungen statt. Später kamen noch einzelne Umbettungen aus der näheren Umgebung hinzu. Der Friedhof ist der einzige Friedhof im Gebiet des Argonnerwaldes, der erhalten geblieben ist. Auf ihm kann der Besucher den ursprünglichen Charakter der Friedhöfe im Argonnerwald nachempfinden. Die hier Bestatteten gehörten insgesamt 13 Infanterie- und Landwehr-Infanterie-Regimentern an, deren Heimatstandorte in Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bayern, Brandenburg, Lothringen und im Rheinland lagen. Das Denkmal auf dem Friedhof wurde vom Landwehr-Infanterie-Regiment 27 aus Quedlinburg erbaut.

Weltkulturerbe

Seit dem September 2023 gehört der Soldatenfriedhof zum Unesco Weltkulturerbe. Die Entscheidung der UNESCO, 139 Kriegsgräberstätten und Erinnerungsorte des Ersten Weltkrieges auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen, hat in Deutschland für Begeisterung gesorgt. Zu den ausgewählten Friedhöfen gehören auch 24 Anlagen für die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. zuständig ist.

Apremont
Friedhof in Borrieswalde

Das Landwehr Infanterie Regiment 27

Apremont
Denkmal des L.I.R. 27 auf dem Friedhof Borrieswalde

Das Landwehr-Infanterie-Regiment 27 war direkt der 5. Armee unterstellt. Im Gegensatz zu den immer wieder wechselnden Divisionen in den Argonnen verblieb es, wie auch das Landwehr-Infanterie-Regiment 26, bis 1917 im Argonnerwald. Auf dem Friedhof errichtete das Regiment ein schlichtes Denkmal, das bis heute erhalten blieb. Höhe 285, Bolante, Römerstraße, Kahle Höhe, Hubertusrücken, Schwarze Kuppe, Höhe 263 und La Fille Morte lauten die Kampfabschnitte des Regiments bis zu seiner Ablösung 1917.

Denkmal
Denkmal Landwehr LIR 27
Apremont
Grab des Wladislaus Antoniewicz aus Posen
Apremont
Grab des Karls Jakobsberg aus Neustettin

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Soldatenfriedhöfe

Der Soldatenfriedhof Séchault

Die Gestaltung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen wurde erstmals im Ersten Weltkrieg durch den Gesetzgeber geregelt. Die allgemeine Wehrpflicht hatte für eine Besserstellung des Soldatenstandes gesorgt, nun wurden auch weitestgehend einfache Soldaten in Einzelgräbern bestattet. Nach Kriegsbeginn waren zunächst die Etappeninspektionen für deren Anlage und Pflege zuständig. Als sich der Krieg in die Länge zog, wurde man gewahr, dass viele Einheiten direkt hinter der Front, teils in dichten Wäldern, Friedhöfe und Denkmäler errichtet hatten.
Diese konnten jedoch nach Kriegsende nicht weiter gepflegt werden. Nach dem Krieg begann der französische Staat mit dem Auflösen kleinerer Friedhöfe und dem Anlegen von Sammelfriedhöfen. Ab 1923 folgte der deutsche Volksbund mit Umbettungsarbeiten und der Errichtung individueller deutscher Soldatenfriedhöfe in Belgien und Frankreich. Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn – dort gibt es staatliche Stellen für den Erhalt der Soldatenfriedhöfe –  hat damit bis heute eine private, gemeinnützige Organisation die Pflege und Instandhaltung übernommen. Finanziert wird sie durch Spenden und Sammelaktionen. An dieser Stelle sei uns der Hinweis gestattet, dass auch zahlreiche Zivilarbeiter und Krankenschwestern ihre letzte Ruhestätte dort gefunden haben.

Soldatenfriedhöfe im Raum Verdun

55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

D66, 55150 Azannes-et-Soumazannes, Frankreich

54260 Charency-Vezin, Frankreich

2 Rue Adrien Picart, 55110 Dannevoux, Frankreich

1 Rue Somme Arné, 08310 Saint-Étienne-à-Arnes, Frankreich

51600 Souain-Perthes-lès-Hurlus, Frankreich

Der Soldatenfriedhof Séchault

Im Jahr 1922 begannen die französischen Militärbehörden damit den Soldatenfriedhof Séchault als Sammelfriedhof anzulegen. Im Ort Séchault gab es bereits einen deutschen Begräbnisort. Womöglich lag dieser an der kleinen Dorfkirche. Die Gräber wurden jedenfalls aufgelöst und die Toten umgebettet. Aus weiteren 23 Gemeinden und Orten, darunter Ripont und die Höhe 199 (nördlich von Massiges), wurden die Toten aus ihren provisorischen Grabanlagen hierhin umgebettet. Nur wenige Soldaten waren bei den Scharmützeln während des deutschen Vormarsches im August 1914 ums Leben gekommen. Sehr viel höhere Verluste gab es während der Abwehrkämpfe im Winter und Frühjahr 1914/15, während der Schlachten in der Champagne im Herbst 1915 sowie im Frühjahr 1917 und bei der deutschen Offensive Mitte Juli 1918 und der Rückzugs- und Abwehrkämpfe im Oktober des gleichen Jahres. Aber auch die Kämpfe in den westlichen Argonnen forderten zahlreiche Opfer.

Das nächstgelegene Lazarett befand sich in Vouziers.

Zu den Truppenteilen, deren Toten auf der Kriegsgräberstätte Séchault bestattet sind, gehören das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 30 und das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 68. Die dazugehörigen Verbände haben wir aufgelistet.

15. Reserve-Division
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 30 (Saarlouis)
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 17 (St. Wendel, Bad Kreuznach)
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 69 (Trier)
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 25 (Neuwied, Koblenz, Andernach)
  • Reserve-Ulanen-Regiment Nr. 5 (Düsseldorf)
  • Reserve-Feld-Artillerie-Regiment Nr. 15 (Köln, Koblenz)
  • 4.Kompanie/1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8
16. Reserve-Division
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 68 (Jülich, Rheydt)
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 28 (Köln, Neuß)
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 65 (Bonn, Siegburg, Köln-Deutz)
  • Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 29 (Aachen, Bonn, Monschau)
  • Schweres-Reserve-Reiter-Regiment Nr. 2 (Köln-Deutz)
  • Reserve-Feld-Artillerie-Regiment Nr. 16 (Saarlouis, Trier)
  • 1.Reserve-Kompanie/1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8
  • 2.Reserve-Kompanie/1. Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8

Eindrücke von dem Soldatenfriedhof

Lazarettberichte über Séchault

Die 16. Reserve-Division stand westlich, die 15. Reserve-Division östlich von Fe. Maisons-de-Champagne. Leichtverwundetensammelplatz war Séchault. Am 15. September 1914 schlug das Korps weitere feindliche Angriffe ab. Das Reserve-Feldlazarett 38 richtete sich in Séchault ein und nahm bis zum Abend 51 Schwerverwundete auf und leitete 304 marschfähige Verwundete nach Vouziers weiter. Da am nächsten Tage 859 marschfähige und etwa 200 schwerer Verwundete zu versorgen waren, richtete sich noch das Reserve-Feldlazarett 69 des XVIII. Reservekorps in Séchault ein. Reserve-Feldlazarett 38 unterhielt vom 15. September ab in Séchault einen Leichtverwundetensammelplatz und richtete sich am gleichen Tage dort in einem großen Gehöft und in mehreren Häusern ein. In den ersten beiden Tagen gingen 1402 Verwundete zu, von denen 1163 marsch- und 95 fahrfähige nach Vouziers weiterleitete. Durch die Einrichtung des Reserve-Feldlazarett 69 trat eine Entlastung ein. Im ganzen gingen im September, nach dem Kriegstagebuch berechnet, 4558 verwundete und kranke Soldaten durch das Lazarett, davon konnten 3032 nach Vouziers marschieren und 1456 mußten mit Wagen befördert werden, besonders mit der Kraftwagenkolonne der Etappe. Ein Kranker mit Typhusverdacht ist erwähnt. 76 deutsche sind als verstorben angegeben.
Reserve-Feldlazarett 69 fand nach erheblichen Reinigungsarbeiten in dem kleinen Schulhause einen Operations- und Verbandraum. Die vielen Leichtverwundeten mußte es in der Kirche und in Scheunen unterbringen. Daher war es bestrebt, rasch abzubefördern. Im ganzen versorgte es im Dezember 1636 Verwundete, die es auch fast alle gleich weiter beförderte, so dass der durchschnittliche tägliche Bestand etwa 40 betrug. Der nach dem Hauptkrankenbuch nachträglich aufgestellte Krankenrapport enthält nur 77 deutsche Verwundete und Kranke; davon sind 28 als gestorben angegeben.
Für den September 1915 ist die Räumung des Lazaretts wegen Granatfeuers angegeben.

Wo zu finden: