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Ardennen Damals und heute

Das Lager Borrieswalde

Auf der Mudra-Höhe – wenige Kilometer westlich von Apremont-sur-Aire, am Südrand der Ardennen – befand sich in der Zeit des Weltkrieges der Lagerkomplex Borrieswalde. Der Namensgeber war der Chef des Generalstabs des XVI. Armee-Korps aus Metz – Oberst Rudolf von Borries. Im Verband der 5. Armee nahm er am Vormarsch nach Westen teil, am 31. Mai 1915 verließ er das in den Argonnen kämpfende XVI. Armee-Korps zur 7. Armee.

Borrieswalde
Lager Borrieswalde

Zu diesem Lagerkomplex gehörten ein umfangreiches Truppenlager, welches in mehreren Terrassen am steilen Hang angelegt worden war. In diesem Lager befanden sich ein Hauptverbandsplatz, eine Krankensammelstation, eine Zahnstation, eine Bücherei, und ein Lichtspielsaal. Des weiteren gab es einen Gas-Raum und eine Gas-Schutzmittel-Depot. Einen unterirdische Stollenanlage schützte zudem vor Überraschungen bei Fliegerangriffen. Unweit des Lagers hatte auch die Argonnen-Division ihren Gefechtsstand. Die Blockhäuser waren ungefähr 1 m in den Boden eingelassen, um Material für den Bau zu sparen. Zum Ausbau wurde genutzt, was die Gegend her gab.

Borrieswalde
Blockhaus im Lager
Borrieswalde
Überreste des Lagers im Wald. Die Terrassenstruktur ist noch erkennbar.

Die Argonnenbahn

Das Truppenlager wurde durch die Argonnenbahn versorgt, eine Schmalspurbahn welche die Versorgung der Front und der Truppenlager übernahm. Zum Lager gehörte der Bahnhof Borrieswalde, in der Nähe befanden sich noch der Bahnhof Bauthen und Kleinzwickau. Dieser Teil der Argonnenbahn nannten die Soldaten auch Mudrabahn. Eine Eisenbahn-Güter-Stelle koordinierte die Verladung.

Argonnenbahn
Bahnhof Borrieswalde
Argonnenbahn
Bahnhof Bauthen – benannt nach einer kleinen Gemeinde in Westpreußen
Bahnhof Beuthen
Bahnhof Bauthen heute – rechts im Bild eine Bahnschwelle

Der Bahnhof Mudrahöhe


Am Bahnhof Mudrahöhe verzweigte sich die Argonnenbahn. Mehrere Sackgleise gingen von hier ab, vermutlich um die Züge besser gedeckt entladen zu können. Eine Verbindung Richtung Norden führte über das Lager Borrieswalde zum Lager Waldfriede bei Chatel. Richtung Süden führte die Verbindung zum Lager Sachsenhain und weiter Richtung Front.

Wasserbehälter der Argonnenbahn beim Pionierpark Mudrahöhe
Borrieswalde
Trasse der Argonnenbahn beim Bahnhof Mudrahöhe
Mudrahöhe
Bahnhof Mudrahöhe

Der Blinkstand Mudra und weitere Einrichtungen

In der näheren Umgebung des Lagers Borrieswalde baute die Truppe den Mudra-Turm und den Blinkstand Mudra. Der Mudraturm war ein hölzerner Turm von etwa 30 m Höhe, so dass man über die Baumwipfel hinweg das Schlachtfeld beobachten konnte. Der betonierte Blinkstand Mudra beherbergte eine Lichtsignalstation, die der schnellen Nachrichtenübermittlung diente. Ein Hauptverbandsplatz wurde aus dem Lager Borrieswalde zum abfallenden Hang der Mudrahöhe verlegt. Dies geschah wahrscheinlich zum Schutz der Truppe vor Infektionen. Des weiteren befand sich noch ein Pionierpark in der Nähe des Lagers.

Blinkstand Mudra
Betonbau Blinkstand Mudra
Mudra
Mudraturm – Turnbau-Kommando
Sanitätsunterstand Mudrahöhe

Der deutsche Soldatenfriedhof Apremont

Apremont
Soldatenfriedhof Apremont

Direkt an der Straße, die von Apremont sur Aire hinauf zur Mudra-Höhe und dann weiter durch den Argonnerwald nach Binarville führt, befindet sich noch heute der deutsche Soldatenfriedhof Apremont.

Wo zu finden…

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Verdun - Östlich der Maas

Das Lager im Tilly-Wald

Nach der Schlacht bei Longwy – 22. bis 25. August 1914 – besetzten die deutschen Truppen ab dem 26. August die Nordostfront von Verdun und somit den Bereich um die Stadt Ètain.

Da die Stadt weitestgehend durch den vorherigen Beschuss zerstört wurde, richteten sich die deutschen Truppen in den umliegenden Wäldern ein. Große Feldlager entstanden, einige Bauernhöfen in der Gegend wurden als Stützpunkte ausgebaut. Um die Stützpunkte und Lager miteinander zu verbinden und um die Versorgung sicher zu stellen, bauten die deutschen Truppen ein umfangreiches Feldbahnnetz auf.

Den Lagerbereich verteilten die deutschen Truppen über den gesamten Wald. So kam es nicht zu einer Anhäufung von Gebäuden und Einrichtungen, die sonst den französischen Ballon- oder Flug-Beobachtern aufgefallen wären.

 Der Tilly Wald ist über die D618 zwischen Ètain und Spincourt zu erreichen. Am Anfang des Rundwanderweges ist ein kleiner Parkplatz vorhanden. Der Weg ist gut beschildert und auf jeder Hinweistafel ist eine Skizze zum nächsten Punkt vorhanden. 90 Minuten sind für den Weg zu veranschlagen.

Tillywald
Hinweisschild zum Rundweg

Der Weg wurde durch die Stadt Ètain und die deutsche Partnergemeine Düppenweiler angelegt.

Tillywald
Hinweis Tafel im Tilly-Wald
Tillywald
Hinweisschild im Tillywald

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Die zerstörten Dörfer

Das zerstörte Dorf Fleury-devant-Douaumont

Die „Rote Zone”, ein Begriff für das heutige, touristisch erschlossene Schlachtfeld Verdun und ein Inbegriff für die restlose Zerstörung von urbanem Leben. Hier befanden sich die neun, im Krieg vollends zerstörten und nicht wieder aufgebauten Dörfer Beaumont-en-Verdunois, Bezonvaux, Cumières, Douaumont, Louvemont-Côte-du-Poivre, Fleury-devant-Douaumont, Haumont-près-Samogneux und schlussendlich Ornes. Sie alle lagen im Bereich des Festungsgürtels um Verdun, mehr oder weniger befestigt und wurden Opfer der deutschen und später der französischen Artillerie. Wohnhäuser, Gehöfte, Kirchen und Straßen wurden durch tausende Granaten dem Erdboden gleichgemacht. Die Bevölkerung der Dörfer sah sich bereits zu Beginn des Krieges und der kommenden Verdun-Schlacht zur Flucht gezwungen. 1918 allerdings war an eine Rückkehr nicht mehr zu denken. Das Ausmaß der Zerstörung, die Gefahr des von Munitions, Kadaver- und gasverseuchten Bodens ließen keinen Wiederaufbau und keine Besiedelung mehr zu. Bekannt unter dem Begriff “Villages détruits” kann der Besucher heute nur noch den Verlauf von Häusern, Gebäuden und Straßen erahnen. Kaum etwas lässt mehr auf ein Leben schließen, welches die ländlich geprägte Bevölkerung vor dem Krieg dort verbrachte. Wenige Mauer- oder  Schrottreste, Gräben, Trichter, sowie nachträglich angebrachte Schilder vom Standort der Gebäude und dem Verlauf der Straßen, prägen das heutige Bild.

Polarisierend wirken die nachträglich gebauten Kapellen und Denkmäler auf denen die Namen der gefallenen Dorfbewohner prangen. Noch im Oktober 1919 erhielt jedes der Dörfer per Gesetzesbeschluss einen Gemeinderat und einen Gemeindevorstand, dessen Befugnisse jenen eines Bürgermeisters gleichkommen. Dieses besteht noch bis heute. Feierlichkeiten und Erinnerungsmessen mit Nachkommen der Einwohner werden einmal jährlich abgehalten.

Fleury-devant-Douaumont

Fleury – genauer gesagt Fleury-devant-Douaumont – war bis zum Beginn der Schlacht um Verdun ein kleines französisches Bauerndorf auf den Maashöhen nördlich von Verdun.
Die Arbeiten und die Jahre verliefen im Laufe der Jahreszeiten. Die Feldzüge der Jahre 1792, 1814 und 1870 mieden die waldigen Maashöhen, in den oft noch die Wölfe heulten.

Fleury
Das Dorf Fleury um 1900

Erst der Bau der Befestigungen in den Jahren nach 1870 und der Bau der  Schmalspurbahn von  Verdun nach Douaumont brachten die Moderne in diesen Landstrich. Zahllose Arbeiter und Soldaten bevölkerten die Straßen des Ortes. Im Sommer 1914 zogen die französischen Soldaten von Verdun aus über die Maashöhen in die Woëvre-Ebene. Noch 1915 war das Dorf zwar eng mit Truppen belegt, aber die Einwohner waren noch vor Ort.
Erst am 21. Februar – bei Beginn der deutschen Offensive – räumten sie das Dorf in aller Eile.

Fleury

Bei den anschliessenden Kämpfen wurde das Dorf bis auf ein paar unscheinbare Steinhaufen restlos zerstört. In den Monaten Juni bis August 1916 teilten sich die Kämpfenden den Ort. Die französischen Truppen beherrschten den südlichen Dorfteil und die deutschen Truppen den gegenüberliegenden nördlichen Dorfrand. Nach dem 18. August konnte die marokkanische Kolonial-Infanterie die Stellungen behaupten.

Fleury-devant-Douaumont zählt heute zu den neun “Village detruits”, den zerstörten Dörfern, die nach 1918 nicht wieder aufgebaut wurden. Dennoch ist Fleury bis heute unvergessen. Fleury hat einen Bürgermeister, eine Postleitzahl, ein Ortsschild – wie ein richtiges Dorf auch….

Die Association Nationale du Souvenir de la Bataille de Verdun hat in Zusammenarbeit mit dem Office National des Forêts die Grundrisse der Straßen und Häuser freigelegt. Weiße Steine kennzeichnen die Standorte von Häusern, Kirche, Schule, Brunnen, Bauernhöfen und vieler weiterer Gebäude.

Seit 1979 ruft die Gedenkkapelle “Notre Dame de l’Europe” alle Menschen, die hierher kommen, um sich vor den Opfern und dem Leid der beiden jetzt versöhnten Gegner von damals zu verneigen, zu Brüderlichkeit und Frieden auf.

Der Ort Fleury liegt unweit des Mémorial de Verdun – ein Museum über die Schlacht von Verdun, wo sich damals der Bahnhof von Fleury befand.

Im Mai 2013 entdeckten deutsche Touristen sterbliche Überreste im Nordteil des Dorfes. Die Gendarmerie sowie Mitarbeiter des Gebeinhauses bargen anschliessend die Überreste von 26 französischen Soldaten. Der Fundort lag in einem ehemaligen Verwundeten-Nest aus der Zeit Ende März bis Anfang April 1916. Die Verwundeten waren dort ihren Verwundungen erlegen und direkt notdürftig bestattet worden. Sechs von ihnen konnten anhand ihrer Erkennungsmarken identifiziert werden. Ihr Einheiten kämpften am Vaux-Teich und im Caillette-Wald.

 Am 05. Dezember 2013 wurden sie feierlich auf dem Nationalfriedhof von Douaumont beigesetzt.

Seit März 2014 steht an ihrem Fundort eine Gedenktafel und ein aus einem Baumstamm herausgearbeiteter Poilu. J. Bergeron, ein junger Schreiner, schuf diese Skulptur aus dem Stamm eines Berg-Ahorns über einen Zeitraum von zwei Monaten.

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Argonnen

Das verlorene Batallion – Lost Battalion

Nicht weit entfernt von Binarville bei Sainte-Ménéhould befand sich die Charlepaux-Mühle, in deren Nähe amerikanischen Einheiten vom 02. – 08. Oktober 1918 während der Maas-Argonnen-Offensive eingeschlossen waren.

Zusammengefasst stießen die amerikanischen Einheiten, begünstigt durch das unübersichtliche Gelände und schlechtes Wetter, zweimal durch die schwachen, deutschen Sicherungen und wurden eingeschlossen. Durch Rücknahme der deutschen Sicherungskräfte auf eine neue Hauptwiderstandslinie (zum Verteidigen waren die Einheiten zu schwach) wurden sie wieder “befreit”. Die Begebenheit wurde mehrfach von Hollywood verfilmt. In Deutschland kennt kaum jemand die Geschichte.

Einen längeren Beitrag haben wir hier.

Aufstellung der beteiligten US-Truppen:

308th Infantry Regiment:

A,B,C,E,G,H Companies

307th Infantry Regiment:

K Company

306th Machinegun Battalion:

C, D Companies

Aufstellung der Beteiligten auf deutscher:

Reserve-Infanterie-Regiment 252 (Darmstadt)

Reserve-Infanterie-Regiment 254 (Darmstadt)

Landwehr-Infanterie-Regiment 83 (Kassel)

Landwehr-Infanterie-Regiment 122 (Ulm)

Reserve-Pionier-Kompanie 76 (Kehl)

Der Ort sieht heute auf den ersten Blick ganz anders aus als vor knapp 100 Jahren. Daher versuchen wir die ursprünglichen Verhältnisse deutlich zu machen.
Fuhr man im Sommer 1918 auf der kleinen Straße von Binarville in Richtung Charlepaux-Mühle, so galt es mehrere Lager zu passieren.

Zunächst kamen südlich der Straße die Ausläufer des Mudra-Lagers, anschließend das Pionier-Lager und dann das Charlepaux-Lager. Nördlich der Straße lag noch das Nordwest- oder Minenwerfer-Lager. Die Lager verfügten über einen Anschluss an die Argonnenbahn in Richtung Toter-Mann-Mühle, Binarville und weiter zum Knotenpunkt Hindenburg-Mühle (Lancon).

Richtung Süden gibt es unzählige kleine Hohlwege, Täler und sonstige Geländeeinschnitte, die ein unbemerktes Vordringen begünstigen und die Sicherung des Geländes erschweren.

Im Tal angekommen, findet der Besucher die Brücke über den Biber-Bach (Ruisseau des Bièvres)   und auf der rechten Seite das Denkmal des Lost Batallion’s. Es ist den 687 US-Soldaten gewidmet, die dort eingeschlossen waren, von denen lediglich 194 überlebten.

Lost Battalion
Denkmal Lost Battalion

Die Teiche auf der östlichen Straßenseite gehörten damals zur Charlepaux-Mühle. Unmittelbar hinter dem Denkmal befand sich der Bahnhof Charlepaux-Lager der Argonnenbahn. Die Bahnstrecke führte weiter zum Bahnhof Tafelland, Lager Toter-Mann-Mühle und weiter nach Süden.

Charlepaux-Mühle
Charlepaux-Mühle oder was davon übrig war…
Bhf Charlepeaux
Bahnhof Charlepeaux
Minenwerfer-Lager
Minenwerfer-Lager

Auf der westlichen Seite der Straße lagen weitere Bahnhofsanlagen, sowie Abstellgleise.

Der Standort des Denkmals

Ein Gedenkstein steht unmittelbar an der Straße oberhalb der Stelle im Müllergrund, wo sich die eingeschlossenen Soldaten befunden haben. Dort ist kaum noch etwas zu sehen. Die in den amerikanischen Berichten vielzitierte Giselher-Stellung meint den weiter südlich verlaufenden Argonnenriegel. Diese Stellung sollte aus mehreren Maschinengewehrnestern mit dazugehörigen Stollenanlagen bestehen, nebst Feldwachen, die das Ganze sichern sollten. Das Meiste befand sich aber nur auf dem Papier. Viele Stollen waren nur angefangen und die MG-Stellungen nur vereinzelt als Erdwerk vorhanden. Die wenigen betonierten Anlagen waren im Bereich der 12. Kompanie LIR 122, diese verfügte noch knapp über 90 Mann und mußte nach Süden und Westen sichern.

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Gedenkstein Lost Battalion
Gedenkstein Lost Battalion

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Verdun - Westlich der Maas

Ouvrage de la Falouse

Das Ouvrage de la Falouse befindet sich ganz im Süden von Verdun zwischen Belleray und Dugny auf einem kleinen Hügel nahe dem westlichen Maasufer.

Das Zwischenwerk wurde ab 1906 von den Franzosen als eines der letzten Werke vor Ausbruch des Krieges 1914 errichtet.  Ausgestattet war es mit zwei 7,5 cm Geschützen in einem Versenkturm, einem versenkbaren MG-Turm und einem kleinen Stollensystem. Die betonierte Kaserne konnte 200 Soldaten aufnehmen.

30 Puppen beleben das komplette renovierte Ouvrage heute wieder. Sie vermitteln ein anschauliches Bild vom Festungsleben aus der Zeit des Ersten Weltkrieges.

Das Ouvrage selbst hat im ersten Weltkrieg keinen Treffer abbekommen. Es lag weit außerhalb der Reichweite des deutschen Artilleriefeuers. Daher ist es auch in einem sehr guten Erhaltungszustand.

Homepage

 
Öffnungszeiten des Ouvrage de la Falouse:

Vom 01. April bis 30. September von 09.00 bis 12.00 Uhr und von 13.30 bis 17.00 Uhr

Vom 01. Oktober bis 11. November von 09.00 bis 12.00 Uhr

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Champagne Sehenswertes

Main de Massiges – Ehrenberg – Höhe 191

Die “Main de Massiges” ist ein Hügel am östlichen Rand der Champagne, der wie eine Hand geformt, die Finger nach Süden streckt. Weiter südlich liegt der kleine Ort Massiges. Die Argonnen sind nur eine kurze Wegstrecke davon entfernt.

Nach dem Erstarren der Frontlinien im Herbst 1914 hielten die Franzosen die Höhe besetzt. Die Höhe war der beherrschende Punkt zwischen Tourbe und Aisne. Die Höhe ermöglichte den französischen Truppen einen weiten Einblick ins deutsche Hinterland. Vom Kanonenberg aus arbeiteten sich die deutschen Truppen heran. Am 03. Februar 1915 griffen die deutschen Soldaten nach vorherigem unterirdischen Minenangriff auch oberirdisch an und eroberten die Höhe.
Kronprinz Wilhem von Preußen soll den Angriff von Bouconville aus beobachtet haben.

Bericht eines Pionier Offiziers zum Angriff auf Höhe 191

Während der Champagne-Herbstschlacht (22. September – 06. November 1915) konnten die deutschen Truppen die Höhe nicht gegen die fortwährenden französischen Angriffe verteidigen und so wurde die Höhe am 28. September 1915 geräumt.

In den letzten Jahren wurde die Höhe von der Association Main de Massiges als Gedenkstätte und Freilichtmuseum ausgebaut. Regelmäßig werden dort Führungen in französischer Sprache angeboten.

Hinweis:
In Massiges einfach den Wegweisern zur “Main de Massiges” folgen.

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Verdun - In der Stadt

Porte Chaussée

Das Porte Chaussée ist ein Teil der alten Stadtbefestigung von Verdun. Östlich des alten Stadtkerns, direkt an der Maas gelegen, bildete es einen Hauptteil der früheren defensiven Bewehrung.
Es wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts (1380) erbaut, im 15. Jahrhundert baulich verändert und der Zeit angepasst.

Porte Chaussee in Verdun
Das Porte Chaussee in Verdun

Das 3-stöckige burgähnliche Stadttor wurde ab 1754 als königliches Militärgefängnis genutzt.
Ein schweres heute noch erhaltenes Fallgatter verwehrte möglichen Angreifern den Zutritt zur Stadt. Heute lädt es den Besucher förmlich ein es zu durchwandern und die Altstadt von Verdun zu betreten.

In naher Entfernung finden Sie auch das Tourismus-Büro der Stadt mit dem gegenüberliegenden Monument aux Enfants de Verdun.

Monument aux Enfants in Verdun
Monument aux Enfants in Verdun

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Verdun - In der Stadt

Die Zitadelle von Verdun

Schon im frühen Mittelalter war Verdun eine befestige Stadt an der wichtige Handelsrouten entlangliefen. Durch den Vertrag von Chambord fällt die Stadt Verdun 1552 an den König von Frankreich, Heinrich II. Der Bau der Zitadelle in Verdun begann schon 1567 nach der Bastionsbauweise auf dem Saint-Vanne-Felsen, erstreckte sich aber über mehrere Jahrhunderte bis zu seiner Fertigstellung. Der Festungsbaumeister Vauban (1633 – 1707), gestaltete den Bau weiter und noch Mitte des 19. Jahrhunderts arbeitete man nach seinen Plänen.

Luftbild der Zitadelle von Verdun oben im Bild


Nach dem die Preußische Besatzungsmacht nach dem Deutsch – Französischem Krieg 1870/71, im Jahr 1873 die Zitadelle verließ, wurden die Arbeiten, allerdings unterirdisch, zur Verstärkung weiter fortgesetzt. In den Jahren 1890 und 1893 wurden unter Kommandant Guinot 4 km unterirdische Gänge angelegt. 1914 wurden 4 Horchstollen angelegt und mit dem Stollensystem verbunden. Im dritten Kriegsjahr wurden Bäckereien geschaffen, Telefonzentralen, Lagerräume, Aufenthaltsräume und vieles mehr eingerichtet, um das Leben und Arbeiten zu erleichtern. Nun war Platz für mehrere tausend Menschen, unterschiedliche Quellen sprechen von 5000 – 10000 Personen.

Zitadelle
Der neu gestaltete Eingang zur Zitadelle

Hinweise für Besucher

Heute dient ein Teil der Zitadelle als Museum. Im Juni 2021 sorgte die unterirdische Zitadelle von Verdun für ein großes Ereignis, als sie ihre Pforten mit einem völlig neu gestalteten Rundgang öffnete. Drei Bereiche sollen den Besucher um ein Jahrhundert zurückversetzen.
In jedem Fall ist der neu gestaltete Eingangsbereich um Welten freundlicher gestaltet als der vorherige Besucherempfang.
Ein Film begleitet von Informationstafeln soll die Besucher in das Thema einstimmen. Im Anschluss folgt eine Rundfahrt mit den bereits vorher vorhandenen ferngesteuerten Wagen. Diese Rundfahrt wird nun durch VR(Virtual Reality)-Brillen begleitet. Nach der Rundfahrt sollen weitere Informationstafeln den Besuch abschließen.

Gruppen sollten auf jeden Fall reservieren. Achtung: In der Zitadelle sind es ganzjährig nur 8° C.
Homepage mit weiteren Informationen

Weitere Eindrücke von der Zitadelle

Der Eingang zum Kasernenbereich der Zitadelle. Mittlerweile wird dieser nicht mehr genutzt.
Zitadelle
Porte de France – ein Teil der Stadtbefestigung nah der Zitadelle
Zitadelle
An vielen Stellen ist die Zitadelle in das Stadtbild einbezogen worden.

Historische Ereignisse in der Zitadelle

Am 13. September 1916 wird in ihren Gewölben die Stadt mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ausgezeichnet und ihr das Kriegsverdienstkreuz verliehen.

Schon 1916 schlägt der Präsident des Souvenir Francais aus Rennes vor, dass ein unidentifizierter französischer Soldat im Panthéon bestattet werden soll. Der anschliessende Gesetzesentwurf wird einstimmig duch die Nationalversammlung beschlossen und der Bestattungsort geändert: Arc de Triomphe de l’Ètoile in Paris

Die Richtlinien sehen vor, dass in jedem der festgelegten Frontabschnitte: Flandres, Artois, Somme, Marne, Chemin-de-Dames, Champagne, Verdun, Lothringen und Elsaß ein nicht identifizierter französischer Soldat exhumiert wird. Am 09. November 1920 werden die Särge nach der Zitadelle von Verdun transportiert. Aber nur acht Särge kommen an, da bei einem der Särge Zweifel aufkommen.

Am nächsten Tag überreicht André Maginot, Minister für Pensionen und Kriegshilfe, Auguste Thin, einem jungen Obergefreiten des Regiment d’Infanterie 132, der zuvor dazu bestimmt wurde den unbekannten Soldaten auszuwählen, einen Blumenstrauß mit den Worten: “Soldat, Sie werden diesen Blumenstrauß auf einen der acht Särge ablegen, derjenige ist dann der unbekannte Soldat (…). Dies ist die höchste Würdigung und sie ist nicht zu hoch, wenn es sich um den handelt, dessen anonymes Opfer und dessen übermenschlicher Mut das Vaterland, die Rechte und die Freiheit gerettet hat.”
Der junge Soldat bleibt vor dem 6. Sarg stehen, er zählte die Zahlen seines Regiments zusammen – Regiment d’Infanterie No. 132.

Der nun auserwählte Leichnam findet seinen Platz als „Unbekannter Soldat Frankreichs” unter dem Arc de Triumph.
Die übrigen sieben Gefallenen werden auf dem Französischen Soldatenfriedhof Faubourg – Pavé in Verdun unter dem Hochkreuz bestattet. Zunächst war eine Bestattung in der Krypta des Siegesdenkmals geplant gewesen. Dieser Plan zur Bestattung wurde jedoch verworfen.

Verdun
Die Zitadelle im Grün versunken

Der Park der Marschälle

Ein Weg durch den Park der Marschälle, der an die Zitadelle im Südwesten anschließt, führt an den hohen Umwallungen der Befestigung vorbei. Sie werden flankiert von 16 Statuen französischer Marschälle aus der Zeit Napoleons I. bis zum Ersten Weltkrieg.

Park der Marschälle

Wo zu finden:

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Verdun - In der Stadt

Das Weltfriedenszentrum

Im Schatten der Kathedrale Notre Dame befindet sich der ehemalige Bischofspalast (Palace Episcopal), dessen Bau 1724 nach einem Entwurf vom Pariser Baumeister Robert de Cotte begonnen wurde.
Die Namen der residierenden Bischöfe lassen sich im Eingangsbereich des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, betrachten.
Seit 1994 beherbergt es innerhalb seiner Mauern das „Centre Mondial de la Paix”, besser bekannt als „Weltfriedenszentrum”. Hier soll es dem Besucher möglich sein, sich mit Krieg, Frieden und Versöhnung, der Freiheit und den Menschenrechten auseinander
zu setzen.


Es können Ausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen, Seminare besucht, sowie Konferenz- und Klassenräume genutzt werden. Der Schwerpunkt wird hier auf Aufklärung der Jugend gelegt, gerne arbeitet das Zentrum mit Schulklassen und Teilnehmern von Bildungsfahrten zuammen.
Zum 90. Jahrestag der Schlacht wurden vor dem Weltfriedenszentrum 2 Skulpturen eingeweiht und der Palast selbst, als neues Teilstück in die „Straße des Friedens” aufgenommen.

Öffnungszeiten des Weltfriedenszentrum:

Täglich: 09:30 – 12:00 / 14:00-18:00, montags geschlossen

Innenhof des Weltfriedenszentrum
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Kathedrale Notre-Dame de Verdun

Auf den Ruinen des alten römischen Castrums „Virodunum” errichteten ab 457 n. Chr. die ansässigen Siedler das erste Gotteshaus. Auch der heutige Monumentalbau mit romanischen Einflüssen, dessen Bau ca. 990 n. Chr. begonnen wurde, befindet sich an dieser Stelle und wacht über die Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden weitere Anbauten wie die Krypta und Portale angefügt, sowie spätgotische Elemente hinzugefügt. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1755 existieren bis heute nur noch zwei der ehemaligen vier Türme.

Zahlreichen Beschuß und dadurch resultierende Beschädigungen musste die Kathedrale in den Jahren 1914-1918 über sich ergehen lassen.
Historische Quellen beschreiben, dass die erste Granate am 21. Februar 1916 gegen 8 Uhr 15 das südöstliche Querschiff streifte und zwischen Kathedrale und Palast einschlug.

Kathedrale
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