Kategorien
Woëvre Ebene

Das Baroncourt-Geschütz

Das Baroncourt-Geschütz im Bois d’Herméville

Entlang des historischen Pfades zum Barancourt-Geschütz gibt es viel über den Ersten Weltkrieg zu entdecken. Zunächst sind da die Hinterlassenschaften der französischen Armee aus den Jahren 1914 – 1916 und ab dem Jahr 1916  – 1918 die Einrichtungen der deutschen Armee.

Schon Ende des Jahres 1914 begannen die deutschen Truppen große Marinegeschütze im Norden und Osten von Verdun einzurichten. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken befahl auch der Kommandant der Festung Verdun, General Coutanceau, die Aufstellung französischer Marinegeschütze.

Der Rundweg beinhaltet folgende Besichtigungspunkte:

  •  Spuren der Feldbahn
  • Geschützstellung des Marinegeschützes
  • Beobachtungsstand in einem Baum
  • Deutsche Batteriestellung
  • Deutscher Beton-Gruppenunterstand mit Brustwehr
Barancourt
Hinweisschild am Parkplatz
Das Baroncourt-Geschütz

Das Baroncourt-Geschütz wurde im Juni 1915 aufgestellt, um in erster Linie deutsche Versorgungs- und Eisenbahneinrichtungen zu bekämpfen. Die deutschen Material- und Personalverstärkungen kamen aus der Festung Metz und wurden in den Bahnhöfen Étain und Dommary-Baroncourt entladen. Die Schußrichtung lag in Richtung Nord-Ost. Etwa 150 Arbeiter waren an der Einrichtung des Geschützes beteiligt. Die Arbeiten fanden aus Gründen der Tarnung ausschließlich nachts statt.
Alle 90 Sekunden konnte ein Schuß mit maximal 15 km Reichweite abgegeben werden.
Am 25. Februar 1916 besetzten die deutschen Truppen die Wälder um Herméville und Braquis. Das Geschütz wurde ausgebaut und zur Rohstoffgewinnung verschrottet.

Baroncourt
Der Bahnhof in Baroncourt
Der Hagen-Riegel

Benannt nach einem Helden aus der Nibelungen-Sage, errichteten die deutschen Truppen in der Woevre-Ebene eine Linie aus betonnierten Infanterie-Schutzräumen.

Diese Stellung – genannt Hagen-Riegel – zieht sich von Nord nach Süd durch die Wälder von Auterey und Braquis. Die Beton-Unterstände haben zwei Eingänge und einen Gruppenraum. Von außen sind Tritteisen angebracht, um auf die Brustwehr zu steigen.

Hagen-Riegel
Beton-Unterstand

Frankreich

Kategorien
Heimgeholt

Leutnant Franz Marc

Franz Moritz Wilhelm Marc
Leutnant der Landwehr

Ersatz-Feldartillerie-Regiment
Leichte Munitionskolonne I

*8. Februar 1880 in München
+ 4. März 1916 vor Verdun

Franz Marc galt schon zu Friedenszeiten als einer der bedeutensten Kunstmaler seiner Zeit.

Franz Marc
Franz Marc



Zur Mobilmachung allerdings, tauschte er Pinsel gegen Gewehr und rückte von seinem Wohnort Ried/Benediktbeuern am 6. August 1914 bei seinem Stammtruppenteil ein.

Am 30. August 1914, nach der Versetzung zur Leichten Munitionskolonne, zieht er als frischer Unteroffizier ins Feld. Es folgen kurze, krankheitsbedingte Lazarett- und Krankenrevieraufenthalte im Oktober und Dezember 1914, die Ernennung zum Vizefeldwebel und Offizier-Aspiranten, Eisernes Kreuz II. Klasse, Beförderung zum Offizier-Stellvertreter und schließlich am 13. Oktober 1915 zum Leutnant der Landwehr der Feldartillerie.

Marcs militärisches Dienstverhältnis begann am 1. Oktober 1899 als Einjährig-Freiwilliger beim Königlich Bayerischen 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold” aus welchem er, zwischenzeitlich im April 1900 zum Gefreiten ernannt, am 30. September 1900 zur Reserve entlassen wurde.

Franz Marc

Eingesetzt im Ersatz-Feldartillerie-Regiment der K. B. Ersatz-Division ausschließlich in Frankreich; in den Vogesen, zwischen Maas und Mosel und schlussendlich vor Verdun in der Woëvre-Ebene.Bei einem Aufklärungs-und Erkundungsritt wurde Franz Marc am 4. März 1916 gegen 16 Uhr im Wald bei Herméville-en-Woëvre bei Braquis durch zwei Granatsplitter im Kopf tödlich verwundet.

Diversen Quellen nach war er an diesen Tagen schon vom Kriegsdienst freigestellt, da er in die Liste der bedeutendsten Künstler Deutschlands aufgenommen wurde. Sein Marsch in die Heimat sollte schon am nächsten Tage erfolgen.

Franz Marc



Der Leichnam Marcs wurde im Schlossgarten Gussainville erstbestattet, auf Wunsch seiner Frau und Witwe Maria, im Jahr 1917 nach Kochel am See in Bayern verbracht und dort beerdigt. Das Schloss Gussainville wurde 1915 komplett zerstört und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.


Gussainville
Schloss Gussainville


Vielen Dank an Steffen Blaue für die Fotos.

Weiteres zu Franz Marc:
Franc Marc Museum