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Hauptmann Thassilo von Studnitz

Hauptmann und Kommandeur der III. Abteilung
Thassilo von Studnitz

4. Garde-Feldartillerie-Regiment
Stab III.

*03. September 1890 Buderose/Guben
+04. Oktober 1918 Exermont/Argonnen

In der 1./ Batterie begann für Hauptmann von Studnitz 1914 der Weltkrieg mit dem Einmarsch in Frankreich. Schon im Dezember 1914 wurde er als Führer der 6./ Batterie eingesetzt und früh am 10. Dezember wurde ihm dort das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen.

Studnitz
Hauptmann von Studnitz in einer Gruppe Offiziere
Thassillo von Studnitz (Quelle: Gilbert von Studnitz/Familienbesitz)

Im März 1918 folgte als Auszeichnung das Ritterkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern.

Ab Januar 1917 verliert sich sein Name und seine Spur in den Kriegsranglisten des Regiments, erst im August 1918 taucht er dort wieder als Führer der III. Abteilung gelistet wieder auf.

Das 4. Garde-Feldartillerie-Regiment bezog im September 1918 Quartier im Raum Grandpré als Teil der Eingreifdivision der Gruppe Argonnen. Einsatzabschnitt war der Bereich Tiefland-West.

Am 24. September bezogen die Batterien Feuerstellungen südlich Varennes und nördlich von Cheppy, um das Patrouillenunternehmen “Herbstzeitlose” des 4. Garde-Regiments z.F., westlich Vauquois, mit Feuer zu unterstützen. Danach ging es für die III. Abteilung nach Exermont.

Kurze Zeit später folgte die Abwehrschlacht in den Argonnen, das erste Mal traf das Regiment auf feindliche Tanks. In der Gegend der Tromsol-Ferme wurde die “Gruppe von Studnitz” gebildet und nahm an der Abwehr der Angriffe teil. Die nächsten Tage waren geprägt von Abwehr, Umgruppierungen und Stellungswechseln im Bereich Exermont/Montrebeauwald.

Am 4. Oktober 1918 begann der letzte Großkampftag des Krieges, mit schweren Angriffen der amerikanischen Infanterie und Tankunterstützung, hierbei fiel Thassilo von Studnitz an seinem Gefechtsstand.

Dazu die späteren Aufzeichnungen:

” 4. 10. um 5 Uhr 30 früh werden wir durch das schlagartig einsetzende fdl. Artilleriefeuer geweckt. Dichter Nebel machte eine Beobachtung unmöglich. Da Telephonleitungen zerschossen, war Untergruppe auf Meldungen der sofort losgeschickten Meldegänger angewiesen. Batterien hatten selbstständig Feuer aufgenommen und schossen starkes Störungs- und Vernichtungsfeuer. Zusammengefaßtes feindliches Feuer liegt auf der mit B-Stellen stark besetzten Lichtenauer Höhe. Starke Verluste bei den an der Höhe bereitstehenden Inf.Reserven und der als Tankzug hier stehenden Leibbatterie 1.GFAR.

Stab III. wird mehrmals hintereinander aus den Baracken herausgeschossen. Durch Meldegänger über die Lage aufgeklärt, diktierte Hptm. von Studnitz, dicht umdrängt von seinen Offizieren, dem Adjutanten einen Befehl an die Batterie, als ein Volltreffer die Gruppe vernichtet.

Hptm. von Studnitz, Leutn. Ehrensberger, Leutn. Brinkmann und 3 Meldegänger gefallen, Leutn. von Scotti liegt verwundet unter allen. Sämtliche Leute der Gruppe sind durch das Feuer versprengt und finden sich erst langsam wieder vereinzelt ein. Tiefste Trauer über den Heldentod ihres allverehrten, vorbildlichen Führers, zu dem sie gerade in den letzten schweren Gefechten stets voller Vertrauen und Bewunderung aufgeblickt haben.

Hptm. von Studnitz gefallen! Jedem, der ihn kannte, wird dieser wahrhaft deutsche Mann, ein Held in des Wortes tiefster Bedeutung, geliebt und verehrt von seiner früheren 6. Batterie, unvergessen bleiben.”

Studnitz
Grabstätte von Studnitz

Thassilo von Studnitz Grabstätte ist auf dem Bornstedter Friedhof in Potsdam zu finden.

Thassilo v. Studnitz Bruder Bogislav, Rittmeister im Generalstab im Ersten Weltkrieg, kam als Generalleutnant und als Befehlshaber von Saloniki-Ägäis 1943 ums Leben.
Ebenso fielen drei der vier Söhne von Thassilo v. Studnitz im Zweiten Weltkrieg.

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Musketier Arthur Delle

Arthur Delle
Musketier

Infanterie-Regiment Generalfeldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen (8. Brandenb.) Nr. 64, 10./ Kompagnie

*27. Juni 1895 in Berlin
+2. April 1916 im Reservelazarett Göttingen

Der zwanzigjährige Arthur Delle wurde während der Kämpfe am Fort Douaumont am 3. März 1916 verwundet und erlag nur knapp einen Monat später seinen Verletzungen in einem Lazarett.

Das IR 64 war vom 27. Februar – 2. März 1916 in schwerste Kämpfe am Panzerturm, östlich von Fort Douaumont verwickelt.

Am 1. März sollte das Regiment den Angriff östlich des Forts weiter vortragen, dieses misslang allerdings unter schwersten Verlusten.

Die Regimentsgeschichte schreibt dazu:

“…Maschinengewehre und Flammenwerfer des Bataillons zerschossen, ein frischer, nicht erschütterter Feind unmittelbar vor sich, konnte das Bataillon nur daran denken, die Stellung am Panzerturm zu halten…Um das schwer mitgenommene I. Batl. zu stützen, zog der Regimentskommandeur das III. Batl. hinter den linken, und später auch das halbe II. hinter den rechten der vorderen Linie. Mühselig arbeiteten sich die Kompagnien durch die feindliche Feuersperre, die besonders stark, fast lückenlos am Nordhang des Douaumontrückens lag, hindurch… Von Abschnitt zu Abschnitt wurde um die Feuerräume ein Haken geschlagen, oder es ging durch die feuerärmsten Stellen im Marsch-Marsch, einer hinter dem anderen, zur nächsten Deckung…”

In der Nacht zum 4. März wurde das III. Bataillon wieder zurückgenommen.

“…Nach den schweren Kämpfen sah es im halbdunklen Panzerturm wenig erfreulich aus; eine große Anzahl Verwundeter hatten in ihm Zuflucht gefunden und wartete seit 2 Tagen auf ihren Abtransport. Der immer in der vorderen Linie tätige Assistenzarzt des II. Batl., Dr. Koppel*, sorgte unermüdlich für sie, so gut es ohne Wasser und Verpflegung ging. Erst in den folgenden Nächten gelang es, diese Mannschaften Zurückzubringen…”

*Assistenzarzt der Reserve Max Koppel starb schon kurze Zeit später am 8. Mai 1916 beim Treffer einer schweren Mine in den Bataillonsunterstand im Caillettewald.

Im ersten Einsatz vor Verdun verlor das Regiment in 4 Wochen 10 Offiziere, 294 Unteroffiziere und Mannschaften. 29 Offiziere und 1387 Mann wurden verwundet oder sind vermisst.

Delle
Grabmal Familie Delle
Delle
Kampfgebiet des IR 64 am Panzerturm-Ost
Panzerturm
Der Panzerturm
Douaumont
Die Reste des Panzerturms

Im Kreise seiner Familie ruht Arthur Delle heute auf dem Luisenfriedhof II in Berlin-Charlottenburg.

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Leutnant der Reserve Arnold Tofahrn

Leutnant der Reserve
Arnold Tofahrn

Reserve-Feldartillerie-Regiment 21
8. Batterie

*11. Februar 1897 in Duisburg-Hamborn
+07. November 1916 bei Ornes

Die Batterien des Reserve-Feldartillerie-Regiments 21 fanden am 30. Oktober 1916 Stellung im muldenreichen Gelände am Ostabfall der Cotes südlich Ornes und im Großen und Kleinen Chéna-Wald. Die Beobachtungstellen wurden im Zick-Zack Graben eingerichtet. Erst kurz zuvor wurde die Feldartillerie nötigerweise vom Hardaumont gezogen um die Front zu verkürzen.

Die Beobachtung gestaltete sich von da ab schwierig, und die Infanterie musste Kurzschüsse in Kauf nehmen.

Arnold Tofahrn, Spross einer großen und einflussreichen Familie aus Duisburg, löste mit der 8. Batterie RFAR 21 in Stellung ab und beteiligte sich am Sperrfeuerschießen vor die eigene Linie in die Briten- und Vauxschlucht.

Die Chronik des Regiments berichtet für diese Kampftage:

“…Tagtäglich brauste in diesem Zeitraum, namentlich wenn sich von Mittag ab der Nebel und Dunst gehoben hatte, der Geschosshagel auf den Hardaumont und die Batteriestellungen beiderseits der Straße Ornes-Bezonvaux nieder, um sich bis zum Einbruch der Dämmerung gegen 4 und 5 Uhr nachmittags zum Orkan zu steigern. Auf das Kaliber 22 cm hatte der Feind noch die 30 cm gesetzt…

…Am 6. November abends wurde die 8. Batterie planmäßig bekämpft, im Morgengrauen wechselte sie ihre Stellung 300m südlich der Mitte von Ornes. Aber nur zu bald fand sie der Franzmann von neuem. Hauptmann Prauser wurde verschüttet, Lt. Tofahrn fiel und 1 Unteroffizier wurde schwer verwundet…”

Tofahrn

Arnold Tofahrn wurde in seine Heimat Duisburg-Hamborn überführt und fand Platz auf dem Ehrenfeld des dortigen Nordfriedhofs, Block , Grab 54a.

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Wilhelm Radcke (Radke) Leutnant und Zugführer

Wilhelm Radcke (Radke)
Leutnant und Zugführer

7. /Kompagnie
Infanterie-Regiment Graf Bülow von Dennewitz (6. Westf.) Nr. 55

*16. Januar 1896 in Wilhelmshaven/Wittmund
+ 11. Juli 1916 Toter Mann/ Verdun

In den vorliegenden Quellen trifft man auf die verschiedenen Schreibweisen Radcke und Radke.

Den ersten Einsatz vor Verdun verlebte Radcke und das Regiment zeitweise im Bereich des Rabenwaldes und bei Cumières.

Zu dieser Zeit waren die großen Angriffsbewegungen schon eingestellt, Gewonnenes zu halten sollte von nun an der Schwerpunkt sein.

Radtke
Das Cäcilienlager, Ruhelager des Regiments bei Vilosnes.

In den Tagen vom 19. – 21. Juni 1916 bezog das Regiment seine Kampfstellung auf dem Toten Mann. Einen Vorgeschmack auf das neue Kampfgelände konnte man schon beim Anmarsch durch den zerschossenen Forgeswald, den sumpfigen Grund des Forgesbaches mit Potsdamer, Weidendammer, Runkel- und Lützowbrücke, sowie der Aufstieg über das T-Wälchchen zur Kuppe des Toten Mannes erhalten.

Radtke
Das Kriegsgrab in Dannevoux von Wilhelm Radcke

Jegliche Zeit wurde genutzt um die kaum vorhandene Stellung auszubauen und zu sichern, im Wechsel zwischen Ruhe und Reserve. Infanteristisch trat das Regiment kaum in Erscheinung, der Artilleriekampf dominierte bis zur Ablösung und dem Verlegen an die Somme.

“…Und nun 8 Wochen graben und bauen und alles dazu Nötige von weither herbeischleppen, selbst die Verpflegung, um wenigstens einmal täglich etwas Warmes genießen zu können… Fast kein Tag ohne Verluste! Das war die Folge des schweren Artilleriefeuers, unter dem sich dieses Leben abwickelte… Die Verluste betrugen: an Toten 9 Offiziere, 11 Unteroffiziere, 138 Mann, an Verwundeten 6 Offiziere, 42 Unteroffiziere, 428 Mann, an Vermißten 2 Unteroffiziere, 11 Mann, insgesamt also 15 Offiziere, 55 Unteroffiziere und 577 Mann, ohne daß das Regiment angegriffen ist oder eine größere Unternehmung ausgeführt hat.

Die Toten fanden eine würdige Ruhestätte auf dem von der Gräberkommission unter Lt.d.R. Meyer (Paul) angelegten Friedhofe bei Dannevoux; treue Kameradschaft schmückte ihre Gräber mit hübschen Gedenksteinen…”

Da die Regimentsgeschichte nicht weiter auf Lt. Radcke eingeht, lässt vermuten, dass auch er der Artillerie zum Opfer fiel.

Die heutige, leider schlecht gepflegte Ruhestätte auf dem Ehrenfriedhof Duisburg-Kaiserberg. Zeitpunkt der Umbettung ist unbekannt.

Radtke
Grabstätte des Wilhelm Radtke

Nur wenige Tage vorher fielen vom gleichen Regiment im gleichen Abschnitt die Zwillinge Gräfingholt.

Musketiere
Albert und Alfred Gräfingholt
Infanterie-Regiment Graf Bülow von Dennewitz (6. Westf.) Nr. 55

  1. /Kompanie
    *16. April 1894 Hamm
    +8. Juli 1916 Toter Mann

    Sie ruhen nach Überführung auf dem Friedhof Grünbaumstraße in Solingen.
Grabstätte der Brüder Gräfingholt
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Leutnant Arthur Knipscheer

Leutnant
Arthur Knipscheer

2. Oberrheinisches Infanterie-Regiment Nr. 99
Stab

*in Duisburg, Geburtsdatum ist unbekannt
+16. April 1916 Moranvillewald

Das Infanterie-Regiment 99 lag mit seinen Teilen im März/April 1916 im Moranvillewald, westlich der Straße Abaucourt-Hautecourt/ Moranville mit Blick nach Eix.

Der Regimentsstab, dem Lt. Knipscheer laut Verlustliste angehörte, fand seinen Platz in einem zerfallenem Unterstand am Ostrand der großen Schneise, die durch den Wald führte.

Arthur Knipscheer selbst wird in der Regimentsgeschichte namentlich nicht erwähnt, auch der Todestag wird nicht beschrieben, sondern nur die Tage davor.

“…Dieser Tag brachte außer zu Trommelfeuer gesteigerten Feuerüberfällen eine Neuerscheinung in einem schweren Zwillingsgeschütz, scheinbar vom Fort Moulainville, das mit seinem den ganzen Wald erschütternden und jeder Deckung spottenden Doppelschlag fortan der Schrecken der Bereitschaften wurde…”

Knipscheer

Wilhelm Knipscheer, der Bruder, fiel 1918 als Flieger. Er starb in Böblingen im Krankenhaus und ruht mit seinem vor Verdun gefallenen Bruder Arthur im Gemeinschaftsgrab auf dem Ehrenfriedhof Duisburg-Kaiserberg, Feld 1, Grab 96.

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Fahrer Michael Hirschauer

Fahrer
Michael Hirschauer

*12. Januar 1889 in München
+22. September 1917 bei Romagne-sous-Montfaucon

Kgl. Bayer. 9. Feldartillerie-Regiment (Landsberg)
9. (F) Batterie

Hirschauer, von Beruf Huf-und Wagenschmied, trat am 22. Oktober 1909 in die bayerische Armee ein, diente in der 4. Batterie des K.B. 4. FAR und wurde im September 1911 zur Reserve entlassen. Zwischenzeitlich wechselte er in die 1. Batterie, mit welcher er 1914 ins Feld zog, nachdem er am 3. August 1914 in den Dienst gezogen wurde. Vorreiter einer fahrbaren Batterie war dort seine Tätigkeit.

Am 9. Februar 1917 wurde er zur 9. (F)ahrenden Batterie des K.B. 9. FAR versetzt und nahm bis dorthin an folgenden Kämpfen teil:

1914 bei Badonviller, Vezoufe, Lothringen, Saarburg, Nancy, an der Somme.

1915 im Artois.

1916 bei Neuville und vor Verdun, dort vorranging bei Fort Douaumont, im Cailette-Wald, bei den Wabengräben, an der Kalten Erde und bei Fleury.

Im Jahre 1917 wurde sein Regiment wieder im Großraum Verdun eingesetzt.

Dort wurde Michael Hirschauer bei Romagne-sous-Montfaucon/ Wegekreuzung südöstlich Very, am 22. September 1917 um 14:30, auf der Fahrt in die Feuerstellung der 9./ 9. FAR durch Granatsplitter im Kopf, Brust, rechtes und linkes Bein tödlich verletzt.

Hirschauer
Grabstätte Hirschauer
Hirschauer
Grabinschrift

Erstbestattungsort war Romagne-sous-Montfaucon, wann er zum Waldfriedhof München umgebettet wurde, ist unbekannt. Dort fand er Platz in der Familiengruft.

Michael Hirschauer war Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse und des Militärverdienstkreuzes III. Klasse mit Schwertern, beides innerhalb von 3 Tagen im August 1917 verliehen.

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Kanonier Otto Hermsdorf

Kanonier
Otto Hermsdorf

 * 5. Januar 1893 in Nowawes/Teltow (Potsdam-Babelsberg)
+ 23. Februar 1916 am Etang de Rebraquis bei Verdun

I. Westpreussisches Fußartillerie-Regiment Nr. 11
4./ Batterie

Auch das Schicksal von Kanonier Otto Hermsdorf kann nicht komplett geklärt werden.

Das einzige bekannte Datum seines Todes ist der 23. Februar 1916, allerdings griff das Fußartillerie-Regiment 11 erst ab 25. Februar 1916 aktiv in die Kämpfe auf dem Ostufer bei Verdun ein. Über Ornes ging es nordwestlich von Bezonvaux in Stellung um dort das Feuer gegen Fort Vaux aufzunehmen. Über die davorliegenden Tage und Tätigkeiten gibt es keine Informationen.

Otto Hermsdorf beerdigte man auf dem Ehrenfeld des Friedhofs Nordend in Berlin-Pankow. Fälschlicherweise ist die Ruhestätte beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit Dankeskirchhof Berlin-Reinickendorf angegeben.

Hermsdorf
Grabmal von Otto Hermsdorf
Hermsdorf
Das Denkmal des Fußartillerie-Regiments Nr. 11 ist auf dem Neuen Garnisonsfriedhof in Berlin
Folgende Inschrift ist auf dem Grab von Otto Hermsdorf zu entziffern:

Dies Grab

heiliger Friedhofsstille

deckt unseren Sohn

und Bruder zu,

hier schlummert sanft

die irdische Hülle,

der Geist fand droben

seine Ruh.

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Leutnant Fritz Hubbe

Leutnant der Reserve
Fritz Hubbe

*30. Oktober 1889 Neuhaldensleben bei Magdeburg
+29. Dezember 1917 bei Juvigny-sur Loison, Jametz

Fliegerabteilung 36, vormals Husaren-Regiment Nr. 10

Träger des EK I sowie EK II und des Abzeichens für Flugzeugführer

Leutnant der Reserve Fritz Hubbe verunglückte 1917 tödlich als Flugzeugführer. Leider ist außer den bekannten Angaben aus der Verlustliste, Preußen 1036 und dem Ehrenmal des preußischen Offizierkorps nichts weiter über ihn zu finden.

Die Umstände seines Fliegertodes, vermutlich im Bereich des Flugfeldes der FA 36 bleiben demnach ungeklärt.

Das Grab von Fritz Hubbe befindet sich auf dem Friedhof in Haldensleben/ Sachsen-Anhalt. Er ruht dort in der Familiengruft.

Auf seinem Stein findet sich folgende Inschrift:

Liebe Eltern, trauert nicht um mich, freut Euch, daß Ihr einen Sohn hattet,

dem der Sieg Deutschlands mehr wert war wie sein Leben.

Seid stolz auf Euren Sohn und denkt stets, daß es die Not der Stunde gebot, daß deutsches Wesen und deutsche Art nicht untergehe.

Hubbe

Vielen Dank für die Fotos und die Mitarbeit von Heinz Linke und Kurt Pflüger.

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Rudolf Sickermann

Rudolf Sickermann

 

* 25. Juli 1894 in Hagen/Westfalen

+ 16. Juli 1916 Verdun   – La Vauche Wald

 

Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 25, 10./ Batterie

 

 

Über Rudolf Sickermann ließ sich nicht viel herausfinden.

Seine Einheit, das Reserve-Feldartillerie-Regiment 25, verlegte vom 2. – 9. Juli 1916 aus den Argonnen in seinen neuen Bestimmungskreis Verdun, um dort an den Stellungskämpfen teilzunehmen.

Am 9. Juli 1916 bezog die 10./ Batterie Biwak im Morimont-Lager. Schon wenig später nahm sie Stellung im La Vauche Wald und wurde der II. Abteilung RFAR 25 unterstellt.

 

Die Regimentsgeschichte schreibt über diese Gefechtstage:

…Die gesamte Gefechtstätigkeit blieb während des Juli sehr rege, namentlich die Stellung der linken Nachbardivision vor Zwischenwerk Thiaumont war das Ziel häufiger, örtlicher Angriffe des Feindes. Da ein Verlust dieser beherrschender Stellung den Feind in Flanke und Rücken der eigenen Division führen mußte, wurde den dort stattfindenden Kämpfen besondere Aufmerksamkeit gewidmet und durch ein zusammengefaßtes Sperrfeuer die Abwehr der Angriffe unterstützt.

Vom 15.-18. Juli kam es hier zu größeren Kämpfen, in die das Regiment, selbst unter schwerem Feuer liegend, wiederholt eingriff…

 

Wie Rudolf Sickermann, selbst sein Dienstgrad ist nicht bekannt, zu Tode kam ließ sich leider nicht ermitteln.

Beerdigt wurde er auf dem Buschey-Friedhof in Hagen, im Kreise seiner Familie.

 

Sickermann

 

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Oberleutnant Johannes Loesewitz

Oberleutnant der Reserve
Johannes-Hans Loesewitz

* 24.12.1880 in Berlin
+ 18. August 1916 Fumin/Souville-Nase

Infanterie-Regiment 364, 12./ Kompagnie

 

Der Ingenieur Johannes-Hans Loesewitz diente bis zur Aufstellung des Infanterie-Regiments 364 am 09. Juli 1915 im Brigade-Ersatz-Bataillon 86.

Dort eingesetzt, als Leutnant der Reserve und Kompagnieoffizier der 4./ Kompagnie, nahm er an Kämpfen in Lothringen bei Nancy, auf dem linken Moselufer und im Priesterwald teil. Zeitweise übernahm Loesewitz die Kompagnie bei Ausfall des Kompagnieführers.

Am 30. März 1915 wurde Loesewitz, zwischenzeitlich zum Oberleutnant der Reserve befördert, bei der Abwehr französischer Angriffe im Priesterwald verwundet.

 

Anfang August 1916 wurde das mittlerweile Aufgestellte IR 364 verladen und verlegte Richtung Verdun nach Spincourt.

Bereits am 13. August 1916 marschierte das Regiment zu seinem Einsatzort östlich der Maas und bezog Stellung im Bereich Fumin/Souville-Nase.

Hier fand Oberleutnant der Reserve Loesewitz am 18. August den Soldatentod.

 

In der Regimentsgeschichte des IR 364 findet sich dazu folgende Passage:

 

III./364, dass schon geglaubt hat, den Gegner in seine Schranken gewiesen zu haben, sieht sich plötzlich einer großen Gefahr ausgesetzt.

Am rechten Flügel des RIR 80 ist durch schwere Verluste eine breite Lücke entstanden. Sofort haben die Franzosen dies erkannt und ausgenutzt. Ein etwa 200 Mann starker Trupp dringt durch diese Lücke und umfaßt die Dreieckstellung. Nun beginnt ein erbitterter Kampf. 9./, 10./ und 12./ Komp. zusammen mit 2 MG machen kehrt und stürzen sich auf den Gegner. Ein wüstes Getümmel beginnt, und es ist im Augenblick noch gar nicht abzusehen, was aus diesem Durcheinander von Menschen wird. Hier wehren sich einige Gruppen verzweifelt gegen feindliche Übermacht, an anderer Stelle müssen die Franzosen sich ihrer Haut wehren. Lt. Müllenbach, Führer von 9./364, fällt. Auch Oblt. Loesewitz, 12. /364, war mit Teilen seiner Kompagnie vom Gegner umringt. Mit dem Rufe: “Kameraden, wir ergeben uns nicht”, hält er aus, bis auch er tödlich getroffen zusammenbricht.

 

Am 20. August war Ruhetag mit Gottesdiensten für die Truppe. Loesewitz Leiche, geborgen vom Schlachtfeld, wurde in Muzeray erstbestattet.

 

Am 09. November 1916 wurde Olt.d.R. Loesewitz in Witten auf dem dortigen ev. Friedhof an der Pferdebachstraße beigesetzt.

 

 Loesewitz