Brief von Paul Heek 05. August 1917
Fr. 5. August 17
Wehrter Herr Schmidt n Frau.
Ich spreche Ihnen hiermit im Namen aller Siegener Kameraden mein herzlichstes Beileid aus.Der Verlust Ihres lieben Sohnes Karl trieft auch unß auf das schmerzlichste, denn wir alle wusten Ihn zu lieben und zu schätzen.
Alle Abend trafen wir unß und machten zusammen einen kleinen Spaziergang, oder saßen bei frohlicher plaudernt im Quartier, es waren unßer 5 nun sind 2 auf einmal von unß weg gerissen, Karl und [ ] Kamerad Wörster aus Erndtebrück. Ja es ist unßer aller Lob, heute mir morgen Dir, wer weiß wen dießes
Los noch alles trieft.Wer mit gesunden heilen Knochen hach Hause komt hat ein ganz besonderes Glück, wofür dem lb. Gott nicht zuwenig zu danken ist.Über die Ursache des Totes Ihres lieben Sohnes und unßeres Kameraden Karl werden Ihr wohl von der Comp. benachrichtigt worden sein.
Die ja auch über die Einzelheiten am besten Auskunft geben kann. Wir wurden es erst gewar als wir in Reserve kamen, und unß wie gewöhnlich, des Abends trafen, wer fehlte war Karl und Wörster, unß ahnte nichts gutes, durch sofortig Nachfragen erhielte wir die Antwort beide gefallen, es hat dieße Höhe viel Menschen gekoßtet, und wird noch mehr koßten. Wir müßen unß alle mit dem Gedanken trösten es betrieft soviele. Doch Euch betrieft es doppelt das dießes doch nun schon der zweite Sohn ist. Alle Kameraden und ich nehmen darum Anteil an dem Verluste der Sie so hart betrofen hat, und sprechen Ihnen nochmals unser herzlichstes Beileid aus.
Ihr Paul Heek