Kategorien
Argonnen Artikel

Der Argonnen-Riegel

Mit Hilfe eines tief gelagerten Stellungssystems wappnete sich die deutsche Heeresführung in ihrer Verteidigungsplanung in den besetzten Gebieten Frankreichs für das Jahr 1918. Auch im Raum Verdun, Argonnen, Ardennen und der angrenzenden Champagne wurde ein solches System angelegt. Von der Front in Richtung Etappe folgte der Vorfeldzone (Rückhaltlinie) mit etwa 1 km Abstand die Hauptwiderstandslinie. Weitere 2 km dahinter folgte der sogenannte Argonnen-Riegel, in weiterem Abstand die Brunhild-Stellung (Argonnen-Abschnitt) und die Kriemhild-Stellung (Maas-Abschnitt). Der Baustab für den Argonnenriegel war im Emont-Lager untergebracht.

Der westliche Abschnitt des Argonnen-Riegels

Im östlichsten Abschnitt verläuft der Anschluss an die Champagne-Stellungen bei Bouconville. Südlich Bouconville sind entlang der offenen Felder und Wiesen die einzelnen betonierten Unterstände gut erkennbar.

Argonnen-Riegel
Argonnenriegel im Vordergrund bei Bouconville

Weiter Richtung Osten passiert die Stellung Autry, folgt nördlich der heutigen D21 dem Verlauf in Richtung Binarville und schließt südlich des Biberbaches an die Stellungen südlich des Lagers Grossherzog an. Östlich Binarville ist der Argonnen-Riegel nun identisch mit der zweiten Haupwiderstandslinie. Diese Linie folgt dem Höhenzug südlich des ehemaligen Lagers Charlepaux-Mühle und nördlich des Müllergrundes. Dieser Höhenzug spielt in den Handlungen rund um das Lost Batallion eine bedeutende Rolle. Zwei nach Süden vorgeschobene Feldwachen sicherten die Riegelstellung, deren Rückhalt drei betonnierte MG-Unterstände (M.G. 18 – 20) waren. Dahinter standen Stützpunkte mit schußsicheren Stollen (St. 33 – 30) zur Verfügung, von denen Einzelne jedoch nicht fertiggestellt wurden und lediglich bereits in den Plänen verzeichnet waren.

Der östliche Abschnitt des Argonnen-Riegels

Ab dem Vier-Eichenweg weiter nach Osten standen keine betonierten Unterstände mehr zur Verfügung , nun sollten Stützpunkte als Punkte zur Anklammerung an das Gelände dienen. Weiter nach Osten verläuft der Argonnen-Riegel über den Bouzon-Berg, knickt dann nach Norden in Richtung Bahnhof Noltelager ab. Hier finden sich vereinzelte Beton-Unterstände. Weiter geht die Stellung am stark befestigten Südrand von Montblainville entlang, um dann südlich Charpentry durch das Tal der Buante wieder über den „Kahlen Rücken“ nördlich Very zu passieren. Entlang der Linie Épinonville, Ivory erreicht der Argonnenriegel das stark befestigte Montfaucon.

Südlich Charpentry steht auf der Höhe zwei kaum noch sichtbare Beton-Unterstände mit Beobachtungsrichtung Süden. Man achte auf die abgeschrägte Decke, die schon sehr Bunker aus dem 2. Weltkrieg ähnelt.

Beton-Unterstand

Kategorien
Verdun - Östlich der Maas

Caures-Wald – Bois des Caures

Der Caures-Wald oder Bois des Caures bezeichnet ein Waldgebiet nördlich von Verdun umgeben von den Ortschaften Flabas, Ville-devant-Chaumont, Beaumont-en-Verdunois und Haumont.

Hier befindet sich eine etwas entfernte, aber interessante Stätte um die Anfänge der Schlacht von Verdun.


Der Caures-Wald ist geprägt durch die Geschichte des Lieutenant-Colonel Driant und seinen 1200 Jägern. Emile Driant wandte sich nach seiner militärischen Karriere zunächst der Politik zu und wurde Abgeordneter. Nach Beginn des Krieges 1914 bat er darum wieder in Dienst gestellt zu werden. Er erhält das Kommando über die französischen Jägerbataillone 56 und 59. Als Mitglied des Armeeausschusses bemängelt er im Sommer 1915 den schlechten Verteidigungszustand der Festung Verdun.

Bei Angriffsbeginn am 21. Februar 1916 lieferten sich sich die beiden französischen Jägerbataillone mit den angreifenden Deutschen über zwei Tage erbitterte Gefechte. Dadurch ermöglichten sie es den französischen Reserven heran zu kommen. Die deutschen Truppen, die   im Caures-Wald mit nur   wenigen Stunden Widerstand gerechnet haben, gerieten so ins Stocken. Im Caures-Wald befindet sich das Grab Driants, der dort in den Kämpfen sein Leben ließ. Von seinen 1200 Jägern kehrten knapp 100 zurück.

Caures-Wald
Zerstörte französische Stellung im Norden des Caures-Waldes 1916

Am 22. Oktober 1922 wurde das Driant-Denkmal im Caures-Wald eingeweiht. Jedes Jahr findet hier um den 21. Februar ein Gedenkmarsch mit anschliessender Feier statt.
Einige Meter vom Denkmal entfernt, befindet sich der Gefechtsstand des Lieutenant-Colonel Driant. Die Straßengabelung vor dem Gefechtsstand trug bei den deutschen Soldaten den Namen „Hessenplatz“. An der Straßengabelung sieht man einen betonnierten Unterstand. Dieser Bunker diente der Überwachung der von Vacherauville heraufführenden Straße.

Nach Beginn der Schlacht um Verdun entstanden im Caures-Wald zahlreiche Ruhelager. Im Laufe des Jahres 1918 wurden hier auch einige Beton-Unterstände errichtet.

Caures-Wald
Verdun, Frühjahr 1916; Lager des jeweiligen Ruhebataillons im Caures-Wald. Appellplatz, gegen Fliegersicht getarnt.
Caureswald
Unterstand im Caureswald
Der Rundweg

Ein Rundweg führt vom Parkplatz über die Landstraße zum Gefechtsstand und anschließend an diesem vorbei über einige exemplarische Schützengräben zum Driant-Denkmal. Gegenüber des Driant-Denkmals führt eine kleine Schneise zum ursprünglichen Begräbnisort während der Kämpfe. Anschließend geht es weiter nach links zurück zum Parkplatz. Reichlich Hinweistafeln informieren den Besucher auf französisch und deutscher Sprache.

Wo zu finden: